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Gedenkstätte Buchenwald 15

Gedenkstätte Buchenwald 15

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Thomas Heinick


Premium (World), Erfurt

Gedenkstätte Buchenwald 15

Am vergangenen Sonntag, bei schönstem Wetter, war ich mit meinem Bruder, der seit vielen Jahren mehrere hundert Kilometer von mir entfernt wohnt und an diesem verlängerten Wochenende gerade zu Besuch in Thüringen weilt, zu einer kleinen Foto-Tour durch Weimar und Umgebung unterwegs. Dabei besuchten wir auch das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald, dessen riesiges Außengelände von mehreren Seiten frei zugänglich ist. Einige Fotos, die ich gestern geschossen dort habe, möchte ich heute hier veröffentlichen. Sie sollen zugleich Mahnung und Dokumentation einer schrecklichen und unmenschlichen deutschen Vergangenheit sein.

Hier sind noch einige Fakten zur Geschichte:
Die SS betrieb nur wenige Kilometer von Weimar entfernt auf dem Ettersberg von Juli 1937 bis zu seiner Befreiung im April 1945 das Konzentrationslager Buchenwald. Mehr als eine Viertelmillion Menschen aus über fünfzig Nationen wurden dort und in den zahlreichen Außenlagern gefangen gehalten. Mehr als sechsundfünfzigtausend Menschen, darunter elftausend Juden, wurden durch die SS ermordet oder starben infolge von Erschöpfung, Hunger, Folter und durch medizinische Experimente.
Ab August 1945 bis Februar 1950 wurde das ehemalige KZ-Gelände durch die sowjetischen Besatzer als Internierungslager (Speziallager 2) genutzt. In dieser Zeit wurden achtundzwanzigtausend Menschen hier gefangen gehalten und über siebentausend starben. Die dort Inhaftierten waren vorrangig Funktionsträger der NSDAP, jedoch auch Jugendliche und Denunzierte. Gleich hinter dem ehemaligen Lagerzaun liegt das zu einem Waldfriedhof umgestaltete Gräberfeld auf dem die Sowjets die Toten verscharrt haben. Es umfasst etwa 800 größere und kleinere Massengräber. Bis zur Wende 1989 wurde die Geschichte der sowjetischen Speziallager in der DDR beschwiegen. Heute sind die Gräber durch Edelstahl-Stelen in Menschengröße markiert.

Comentarios 4

  • Herbert Rulf 02/11/2022 1:07

    Ein Ort des Grauens.
    Eine fFrage: Du hast die Schärfe auf den Hydranten gelegt statt auf das Gebäude und bei Blende 4,5 vermute ich Absicht dahinter. Warum ? Ich hätte die Schärfe eher durchgehend  mit Blende 8 oder 11 oder aber bei Blende 4,5 auf dem Haus erwartet. Wolltest du vielleicht das Verschwimmen der Vergangenheit symbolisieren ?
    LG, Herbert
    • Thomas Heinick 02/11/2022 7:07

      Der Hydrant hat die vielen Jahrzehnte ebenso überdauert, wie viele der Lagerbauten. Er ist genauso ein Zeitdokument. Die Silhouette des Lagertores erkennen die meisten Menschen auch in ihrer Unschärfe.
      LG Thomas
  • Tekla-Maria 01/11/2022 20:19

    ein Ort des Todes........
    LG Sonja
  • jopixl 01/11/2022 10:00

    traurige Fakten (war zu meinen Jugenweihstunden mit der Schulklasse das letzte mal hier, mit Filmvorführung, das vergisst man nicht so schnell)  aber wieder zum Bild, eine exzellente SW Arbeit!
    VG Jo