Regresar a la lista
Gedenkstätte Gleis 17 Berlin Grunewald

Gedenkstätte Gleis 17 Berlin Grunewald

1.455 5

kermitvonoerk


Free Account, Brandenburch / Essen / Schalke

Gedenkstätte Gleis 17 Berlin Grunewald

Der Bahnhof Berlin-Grunewald im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde im Jahr 1879 als Station an der Wetzlarer Bahn eröffnet. In der Zeit des Nationalsozialismus verließen zahlreiche Deportationszüge von hier aus Berlin. Heutzutage verkehrt dort die Berliner S-Bahn-Linie S7, in Wochenendnächten die Linie S5.
Das Königliche Kabinett beschloss 1873 die Anlage des heutigen Bahnhofs Grunewald an der militärisch wichtigen Wetzlarer Bahn, einem Teil der sogenannten „Kanonenbahn“. Am 1. August 1879 wurde der Bahnhof unter dem Namen „Hundekehle“[1] in Betrieb genommen. Dieser Name bezog sich auf das nahe dem Bahnhof im Grunewald liegende Hundekehlefenn. Bereits knapp fünf Jahre später erhielt der Bahnhof am 15. Oktober 1884[2] seinen endgültigen Namen. Bis dahin trug ein anderer Bahnhof den Namen Grunewald. Dieser liegt an der Berliner Ringbahn und wurde 1884 in Halensee umbenannt.

Mit der Errichtung der Villenkolonie Grunewald erhielt der Bahnhof 1899 ein repräsentatives Empfangsgebäude nach Entwürfen von Karl Cornelius. Das Gebäude, ein verputzter Ziegelbau mit Sandsteinteilen, vermittelt den Eindruck eines Burgtores, über dem ein Flügelrad wie ein Wappen prangt. Gekrönt wird das Gebäude durch eine Windfahne in Form einer Dampflokomotive. Auch die restliche Bahnhofsanlage wurde zu dieser Zeit umgestaltet und die beiden Zugangstunnel, von denen heute nur noch einer in Betrieb ist, angelegt. 1879 besaß der Bahnhof mit vier Bahnsteigen (drei Mittelbahnsteige und ein Seitenbahnsteig) seine größte Ausdehnung. Neben den zwei Bahnsteigen der Wetzlarer Bahn wurden noch zwei weitere Bahnsteige für „Grunewaldzüge“, die von der Ringbahn kommend am Bahnhof Grunewald endeten, angelegt.

Am 11. Juni 1928 erreichte die Elektrifizierung den Bahnhof Grunewald. Mit der Inbetriebnahme der S-Bahn auf der Wetzlarer Bahn wurden die „Grunewaldzüge“ von der Ringbahn wieder eingestellt und die entsprechenden Bahnsteige zurückgebaut.
Im Holocaust wurden aus Berlin von Oktober 1941 bis Kriegsende über 50.000 deutsche Juden deportiert. Neben dem Bahnhof Grunewald starteten Deportationszüge vom Güterbahnhof Moabit und vom Anhalter Bahnhof.[3] Der erste Deportationszug verließ den Bahnhof Grunewald am 18. Oktober 1941 mit 1.013 Juden. Mit diesem Tag begann die systematische Deportation der Juden aus Berlin. Bis April 1942 fuhren die Züge hauptsächlich in die osteuropäischen Ghettos nach Litzmannstadt (heute Łódź), Riga und Warschau. Ab Ende 1942 waren fast nur noch das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Konzentrationslager Theresienstadt das Fahrtziel. Allein in die „Todesfabrik Auschwitz“ fuhren etwa 35 Züge mit 17.000 Juden vom Bhf Grunewald ab.

Comentarios 5

  • Racingturtle 27/10/2010 19:54

    Stille - Schweigen und Gedenken.
    Die Nachricht in der Fotografie.
  • Heinz-Gregor Körner 17/10/2010 13:27

    Ausgezeichnete Doku !!!
    lg gregor
    Moorsoldaten
    Moorsoldaten
    Heinz-Gregor Körner
  • Woarschi 02/08/2010 23:18

    Hi Dürg,

    gefällt mir echt richtig gut dieses Bild.
    Schön, wie du Schärfe und Unschärfe eingesetzt hast.
    Lag vermutlich an der recht offenen Blende...
    ;-)
    Macht nachdenklich dieses Thema.....

    Weiter so!
  • kermitvonoerk 29/07/2010 18:31

    Danke Otti

    Es ist ein ganz komisches Gefühl, wenn man da am Gleis steht und hunderte Meter all diese Infos ließt, wieviele Menschen da ja fast täglich verfrachtet worden sind.

    Im Vergleich zum Mahnmal am Brandenburger Tor, ist dies ein realer Ort der dunklen Geschichte unserer Nation.
  • Carsten Ottmann 29/07/2010 18:18

    tolle doku.
    da kann man nur schweigen und gedenken.

    otti.