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† Gabi QL


Premium (Pro), Mittelhessen

Gespenstschrecke

Gestern war ich im Botanischen Garten in Marburg und habe diese Gespenstschrecke vor die Linse bekommen. Leider ist die Aufnahme qualitativ nicht besonders gelungen, ich musste durch die Scheibe des Terrariums fotografieren, was durch seinen Standort nicht ganz einfach war. Außerdem war die Scheibe recht schmutzig, aber ich denke, man kann gut erkennen, was es ist.
Die Aufnahme ist von mir gedreht.


Die Gespenstschrecke
(Extatosoma tiaratum)

Die Australische Gespenstschrecke (Extatosoma tiaratum) ist eine Phasmiden-Art aus den tropischen und subtropischen Gebieten Australiens. Der längliche Körper mit den stacheligen Beinen erinnert in Farbe und Form an vertrocknete Pflanzenteile. Auch die schaukelnden Bewegungen beim Gehen, Fressen oder bei Störungen erinnern sehr stark an Laub im Wind. Die nachtaktiven Gespenstschrecken verbringen den Tag nahezu regunglos in der Vegetation und wandeln vornehmlich nachts umher.

E. tiaratum wird mit einer Gesamtlänge von bis zu 140 mm relativ groß. Die Männchen bleiben etwas kleiner und schlanker als die massigeren Weibchen. Beide Geschlechter haben Flügel, jedoch sind diese beim Weibchen verkümmert und nur die ausgewachsenen Männchen sind flugfähig. Die Weibchen tragen ihren Hinterleib (Abdomen) über den Rücken gekrümmt.

Die Fortpflanzung kann sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich (Parthenogenese) stattfinden. Eier werden vom Weibchen auf den Boden fallen gelassen, die Nymphen schlüpfen nach etwa einem halben Jahr. Sie sind schwarz und haben einen roten Kopf. Im Gegensatz zu den späteren Stadien der Gespenstschrecke schützen sich die frisch geschlüpften Larven nicht durch Blattmimese sondern durch die Nachahmung der Australischen Leptomyrmex-Feuerameisen. Diese Samen sammelnde Ameisenart transportiert auch die nach Samen aussehenden Eier der Gespenstschrecken in ihre Bauten und bebrütet diese unfreiwillig in ihren Speicherkammern. Die geschlüpften Gespenstschrecken verlassen den Ameisenbau und sichen sich dann eine Futterpflanze in der näheren Umgebung. Nach etwa vier bis sechs weiteren Monaten und fünf (Männchen) bzw. sechs (Weibchen) Häutungen sind die Tiere ausgewachsen. Die Lebenserwartung beträgt bei Weibchen zehn bis zwölf Monate. Männchen werden oft nur vier Monate alt.
Quelle: Kleinsäuger Sui Generis Rubrik Insekten ( Stefan Kräh)

Comentarios 3

  • dudaffa 26/04/2017 19:48

    Hallo Gabi,
    der Text zu Deiner Aufnahme ist sehr interessant. Ich war jetzt kürzlich auch im Botanischen Garten in Marburg. Das Tierchen ist mir leider nicht aufgefallen.
    VG Norbert
  • nur Soh 26/04/2017 7:37

    Exzellente Aufnahme und interessanter Text
    Danke Die dafür denn wann sieht man schon sowas
    LG Helle
  • Torsten Z. 25/04/2017 19:41

    Nicht sehr schön, aber unglaublich interessant. Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung
    LG Torsten

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Cámara DMC-FZ1000
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Diafragma 8
Tiempo de exposición 1/60
Distancia focal 58.0 mm
ISO 160

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