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Gravitationslinse in Abell2218

Gravitationslinse in Abell2218

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Sighard Schraebler


Free Account, Frankfurt am Main

Gravitationslinse in Abell2218

Es ist schwierig, aber ein genauer Blick lohnt: Man sieht einige der Gravitationsbögen! Rainer Spänli & Christian Rusch von CERES in der Schweiz waren so frei und haben eine HUBBLE-Blinkkomparator-Version gebastelt, siehe http://astro.square7.ch/2015Bilder
Der kleine blaue Bogen links unten im Blinkkomparator, auch in diesem Bild sichtbar, hat eine Rotverschiebung z=2.515, entsprechend einem Lichtweg von 12 Mrd. Lichtjahren. Wie alt ist noch gleich die Erde? 4.567 Milliarden Jahre. Dieses Licht ist fast 3x so alt wie das Sonnensystem. Im Vordergrund-Cluster A2218 (2Mrd. Lj Lichtweg) steht eine Ringgalaxie, hinter der sich auf unserer Sichtlinie eine gelenste Galaxie erstreckt. Das ist Einstein zum Anschauen, ein Hinweis auf dunkle Materie, so viel Masse, dass sich Licht krümmt. Das Objekt haben bisher nur wenige Amateure abbilden können, meines Wissens nur Pöspel und Steinicke auf Kreta mit ähnlichem Instrumentarium remote, jedoch bei deutlich besserem Seeing und unter dunklerem Himmel.

Die gelensten Galaxien im Galaxienhaufen Abell 2218 stehen auch auf der AINTNO, Barbara Wilson's & Larry Mitchell's Liste der Objekte, die - zumindest visuell - ziemlich unmöglich zu beobachten sind und zwar als Objekt 71. http://www.astronomy-mall.com/Adventures.In.Deep.Space/aintno.htm
Aufnahme mit 24'' Cassegrain im Sekundärfokus bei 5709mm Brennweite, schwere Liebscher-Montierung, CCD-Kühlkamera QSI583wsg, Lodestar-Guider im off axis Betrieb mit DIthering, 15x600s Luminanz, Nachbearbeitung in Pixinsight: masked Deconvolution, TGV-Denoise, Dynamic Background Extraction, masked Stretch, Histogram Transformation. Taunus-Observatorium, Sternwarte des Physikalischen Vereins auf dem kleinen Feldberg. Himmelshintergrund gemessen zu 20.4 bis 20.7 mag/arcsec^2 vis. (nahe Neumond), Seeing ca. 3-4 Bogensekunden.

Comentarios 7

  • Wolfgang WYY 14/06/2015 17:32

    Hallo Sighard,
    super aufgerüstet ;-)))
    Tolles Ergebnis!
    Deine wissenschaftliche Arbeit ist immer wieder ein Genuss, immer wieder Respekt, wie tief Du in der Materie drinsteckst!!!
    Ich bin im Moment eher mit kleiner Brennweite unterwegs und finde schöne Motive!

    Gruß aus den Niederungen des Münsterlandes
    Wolfgang
  • Sighard Schraebler 06/06/2015 16:24

    Danke Martin, wahrscheinlich fällt der Aufwand für dieses Bild gar nicht auf, weil es kein gut bekanntes Objekt ist. Man sieht das erst, wenn man ins Verzeichnis geht und das Setup anschaut. Ich freue mich jedenfalls wie Bolle, dass man überhaupt etwas erkennt, denn es gab Zweifel, ob diese Aufnahme gelingen könnte und man "verschwendet" dabei ja nicht gerade wenig Beobachtungszeit einer langen, klaren, dunklen Neumondnacht mit dem großen Vereinsgerät. Das ist selbst für einen 24-Zöller mit CCD-Kamera eine Herausforderung.
    LG Sighard
  • Martin-X 06/06/2015 12:45

    Das ist echte High-End-Amateurastrofotographie !!

    Gratuliere !

    VG Martin
  • Sighard Schraebler 31/05/2015 23:54

    Bester Hermann,
    das ist wörtlich genau das, was Dr. Hubble sagte, als er im Primärfokus-Käfig sitzend das 5m Hale-Teleskop auf Mt. Palomar in Betrieb nahm, "Da ist man näher an den Sternen", siehe http://astro.square7.ch/2015Sternwarten/2015_Sternwarten_files/Media/113/113.jpg In den 60ern des letzten Jahrhunderts erreichte dieses damals beste Instrument der Welt nach einer Nacht Belichtungszeit Sterne der 24. Magnitude. Diese Aufnahme zeigt sie auch - und mehr. Damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung, Aufnahmen machen wie die seinerzeit von Palomar. Weil man darauf von den Galaxien auch etwas erkennen kann.
    LG Sighard
  • Hermann A. 31/05/2015 23:47

    Das mit der Atmospäre ist mir schon klar.
    Den Blinkkomparator habe ich mir angeguckt, das ist recht eindrucksvoll. Das mit der aktiven und adaptiven Optik verzeihe ich Dir großzügig! *g* Wer hat das schon?
    Kleiner Schmunzler:
    Ich fragte eine Dame, warum das Hubble-Teleskop so fantastisch gute Bilder liefert.
    Antwort: "Ist näher dran!"
    LG, Hermann
  • Sighard Schraebler 31/05/2015 23:37

    Hallo Hermann, das ist eine der frühen Hubble-Ikonen. Das Bild ziert buchstäblich einige Cover von Physikbüchern. Schau Dir mal den ersten Link und dann den Blinkkomparator als GIF-Animation an, dann bekommst Du den Vergleich in wechselnder Überblendung.
    Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass Hubble keine störende Atmosphäre sieht und dass ich noch nicht über die Möglichkeiten aktiver und adaptiver Optik verfüge.
    In dem Bildausschnitt gibt es übrigens gelenste Galaxien bis zur Rotverschiebung z=7 zu entdecken. Allerdings kann man die dann nur noch im Infrarot bei 1.1um bis 4.5um beobachten, d.h. mit Silizium-Detektoren geht da nichts mehr. http://iopscience.iop.org/1538-4357/618/1/L5/fulltext/18798.text.html
    LG Sighard
  • Hermann A. 31/05/2015 23:27

    Wow! Super!
    Dieser Aufwand ist für einen "normalen" Amateur unmöglich.
    Wie das wohl vom Hubble-Teleskop aus aussieht?
    Der Blinkkomparator gibt die Antwort!
    Da zeigen sich noch Objekte, die hier im Rauschen verschwinden.
    LG, Hermann