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Ortwin Khan


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Halocline

irgendwas ist komisch an diesem Bild........
Man sieht einen Taucher und man sieht einen vermeintlichen Wasserspiegel. Der Taucher ist halb über diesem Spiegel und halb darunter. Auf diesem Wasserspiegel kann man Wellenbewegungen sehen. Wenn man von unten durch diesen Spiegel auftaucht, denkt man, man wäre über Wasser, da sind aber noch Blasen..... Was ist hier los?
Es handelt sich um eine Halocline. Das ist der Übergang des unteren Salzwassers ins oben aufliegende Süßwasser. Normalerweise findet keine Durchmischung statt und die Schichten sind sauber getrennt. Kommt nun ein Taucher und durchdringt die Schicht, kommt es schlagartig zu einer (auch im Bild sichtbaren) Trübung. Der nachfolgende Taucher sieht nur noch sehr trübes Wasser, während der erste im Team von klarster Sicht und wunderbaren Effekten berichtet. Daher wird in einer Halocline das Team aufgefächert und schwimmt nicht hintereinander.
Die Halocline liegt in jeder Höhle in einer definierten Tiefe, die ungefähr dem Meeresspiegel entspricht. Höhlen in Meeresnähe haben die Halocline bei < 10m. Entfernte Höhlen haben die Halocline etwas tiefer.
Übrigens: Die Halocline, die sich in vielen Höhlen findet, ist der Grund, warum die Höhlenbilder in der FC weder in Salz- noch in Süßwasser einsortiert sind, da oft während des TG die Wasserart wechselt :)

Wer Lust auf die anderen Bilder dieses kleinen Höhlenkurses hat, kann gerne hier mal schauen:
http://www.fotocommunity.de/meine-community/fotos/hoehle/793121

Comentarios 7

  • Ortwin Khan 29/05/2014 0:30

    @Petra: Du hast natürlich Recht, bei den Temperaturschichten gibt es das auch. In Sachen Trübe kann es ähnlich (meist aber nicht so ausgeprägt) sein. Der Wasserspiegel mit den Wellen, das habe ich in dieser Intensität nur bei der Halocline gesehen.
  • Petra Kupke 28/05/2014 19:30

    Die Trübung ist eindeutig zu erkennen. Ist das vergleichbar mit den Sprungschichten unterschiedlicher Wassertemperaturen?
    Egal, deine Doku ist hervorragend und die Beschreibungen sind sehr hilfreich. LG Petra
  • L.O. Michaelis 28/05/2014 12:54

    Ich kann mich an den Effekt in den Cenotes noch gut erinnern. Man meint, die Oberfläche erkennen zu können (jedenfalls der vorderste Taucher) und wundert sich, dass man dort durchtauchen kann.
    Eine schöne Doku zeigst du hier mit sehr guter Erläuterung!
    Gruß
    Lars
  • Hans J. Mast 28/05/2014 11:19

    Es ist schon ein irres Gefühl, plötzlich in schlierigem Wasser zu tauchen und nichts mehr erkennen zu können. Das kann man schon in den äußeren Bereichen der Cenoten erleben, die mit Guide auch ohne Höhlenbrevet betaucht werden können. Da hier genügend Platz ist, reicht es, ein wenig höher oder tiefer zu gehen, um die Sicht wieder herzustellen. Die Situation stelle ich mir in einem engen Höhlengang weitaus schwieriger vor.
    Sehr gut durch Bild und Text dokumentiert.
    VG
    Hans
  • scubaluna 27/05/2014 18:41

    Was man hier so alles erfahren kann.....U-Boot Kommandat der Keiner ist und dann deine ausführlichen Beschreibungen zu den Halocline. Jetzt weiss ich mehr, mal schauen ob es Platz bis morgen haben wird in meinem Spatzenhirn. Und das Foto veranschaulicht sehr gut von was hier die Rede ist.

    LG Reto
  • Mario Hallbauer 27/05/2014 18:11

    Vielen Dank für die Erläuterungen.
    Diese sind wie die Bilder immer spannend...
    LG Mario
  • Sven Hewecker 27/05/2014 12:32

    ... als U- Boot Kommandant wußte ich die Vorteile der Halocline ebenfalls zu meinen Vorteilen zu nutzen .... ;o)) nein, nein, war nur Spaß, ich war niemals in meinem Leben U- Boot Kommandant.
    Wenn Du von den unterschiedlichen Wasserarten in den Höhlensystemen sprichst, wirkt sich das während des Tauchens auch auf die Tarierung aus ???
    Gute Darstellung des beschriebenen Phänomens ... in gewohnter Qualität.
    LG aus HH
    SVEN

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Carpeta Höhlen in Yucatan
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Cámara NIKON D800E
Objetivo 10.0-17.0 mm f/3.5-4.5
Diafragma 9.5
Tiempo de exposición 1/90
Distancia focal 10.0 mm
ISO 3200