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Heidenheim a.d. Brenz bei Nacht

Heidenheim a.d. Brenz bei Nacht

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Heidenheim a.d. Brenz bei Nacht

Hier eine nächtliches Panorama von der schönen Staadt Heidenheim mit dem Schloss Hellenstein.

ISO 100 ~ 20mm ~ F/11 ~ 7 Bilder a´ ca. 25 sek.


Heidenheim
Erste menschliche Anwesenheit hat es auf dem Stadtgebiet Heidenheims schon vor etwa 8.000 Jahren gegeben, eine dauerhafte Besiedelung gab es aber erst ab etwa 1300 v. Chr. Umfangreiche Siedlungsreste sind vor allem aus der Zeit zwischen 1200 und 800 v. Chr. erhalten geblieben.

In römischer Zeit ab etwa 85 n. Chr. befand sich in Heidenheim das Kastell Aquileia mit über 1.000 berittenen Soldaten. Die dort stationierte Einheit, die ala II flavia milliaria wurde später, vermutlich im Jahre 159 n. Chr., weiter nördlich nach Aalen verlegt. Das Kastell Aquileia bildete zunächst den östlichen Endpunkt des sogenannten Alblimes. Doch schon bald entstand an diesem strategisch wichtigen Ort und Schnittpunkt von fünf Römerstraßen auch eine Zivilsiedlung, eine der größten römischen Städte im heutigen Baden-Württemberg. Funde belegen eine besiedelte Fläche von mindestens 15, wenn nicht 20 Hektar. Außerdem wurden unlängst bei Ausgrabungen die Reste eines repräsentativen römischen Verwaltungsgebäudes gefunden, dessen genaue Funktion noch nicht voll geklärt ist (Stand Mai 2005). Aufgrund ihrer Größe, ihrer Lage und weiterer Hinweise war Aquileia vermutlich Hauptort eines römischen Verwaltungsbezirks (vgl. Civitas). Seit 233 griffen Alamannen wiederholt die römischen Grenzbefestigungen (Obergermanisch-Raetischer Limes) an. Die Aufgabe des Limes durch die Römer 260 brachte das Ende des römischen Heidenheim. In welchem Umfang römische Bevölkerungsteile unter der neuen, alemannischen Herrschaft weiterexistierten, ist unklar, dass dies der Fall war, ist sehr wahrscheinlich.

Über das Aquileia/Heidenheim der Völkerwanderungszeit wissen wir nichts. Doch schon im 8. Jahrhundert wird Heidenheim dann erstmals (wieder) urkundlich erwähnt. Die Gründung der mittelalterlichen Stadt geht mit dem Bau des Schloss Hellenstein einher. Stadtmauern wurden abschnittsweise 1190 und 1420 errichtet. Das Marktrecht wurde der Stadt 1356 von Kaiser Karl IV verliehen bzw. bestätigt. Über die Herrschaft der Grafen von Helfenstein kam die Stadt 1448 an Württemberg. 1462 bis 1504 gehörte die Stadt vorübergehend zu Bayern. Später gehörte sie für kurze Zeit zu Ulm. Sie war in württembergischer Zeit stets Sitz eines Amtes, das bis 1803 eine Exklave des Herzogtums Württemberg darstellte. Die damaligen territoriale Zugewinne Württembergs stellten dann die direkte Verbindung zum Hauptteil des Landes her. 1807 wurde das Amt Heidenheim zum Oberamt erhoben (Oberamt Heidenheim), aus dem 1938 der Landkreis Heidenheim hervorging, der bei der Kreisreform 1973 kaum verändert wurde.

Die Entwicklung von Dorf und Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht ist vor allem auf Abbau und Verhüttung von Bohnerzvorkommen zurückzuführen, die bereits in der Römerzeit ausgebeutet wurden. Die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs schwand jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts durch die große Konkurrenz zunächst aus Wasseralfingen und dann dem Rheinland.

Auch in der Herstellung von Stoffen erlangte Heidenheim Bedeutung. Der auf der Ostalb angebaute Flachs wurde zu Leinwand verarbeitet. Mit dem Import von Baumwolle Anfang des 19. Jahrhunderts nahm die Textilindustrie ihren Anfang, die jedoch durch die internationale Konkurrenz nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung verloren hat. 1920 entluden sich wirtschaftliche Spannungen in den Protestaktionen des Heidenheimer Kirschenkriegs.

Bereits 1925 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Heidenheim die 20.000-Einwohner-Grenze. 1935 wurde Heidenheim nach der Deutschen Gemeindeordnung zum Stadtkreis erklärt, blieb aber weiterhin Teil des Oberamtes bzw. ab 1938 des Landkreises Heidenheim.

Im Zweiten Weltkrieg war zwischen Oktober 1941 und November 1942 der Polizeischule oberhalb der Stadt ein Außenlager des KZ Dachau mit 50 Häftlingen angegliedert. Von Dezember 1944 bis April 1945 war darin ein 20-köpfiges Natzweiler Arbeitskommando untergebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Heidenheim zwei DP-Lager eingerichtet, und zwar in der ehemaligen Polizeischule, auf deren Gelände das KZ-Außenlager existiert hatte, und – ab Oktober 1945 – in der Voith-Siedlung, die von der deutschen Wohnbevölkerung dafür vollkommen geräumt werden musste. Es handelte sich dabei hauptsächlich um polnische, 1946 fast nur noch um jüdische sogenannte „Displaced Persons“. Die Lager, in denen zeitweise bis zu 2620 Personen lebten, wurden im August 1949 aufgelöst.

1948 wurde Heidenheim zur unmittelbaren Kreisstadt und am 1. April 1956 mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung zur Großen Kreisstadt erklärt. Am 19. Oktober 1957 erhielt der Stadtname offiziell den Zusatz an der Brenz.

Durch die Eingliederung von zwei Nachbargemeinden im Rahmen der Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre erreichte Heidenheim seine heutige Gebietsausdehnung.

1984 fanden in Heidenheim die Heimattage Baden-Württemberg statt. Im Dezember 2003 erlangte Heidenheim bundesweite Bekanntheit, als vor einer Diskothek in der Innenstadt drei jugendliche Spätaussiedler erstochen wurden. Mit Hilfe der Stadt initiierten Jugendliche als Reaktion darauf das Projekt Bekennt Farbe, das verschiedene Aktionen gegen Gewalt durchführt.


Schloss Hellenstein
Das Schloss Hellenstein ist eine über der Stadt Heidenheim an der Brenz gelegene Festungsanlage. Es war einstmals Stammsitz der Herren von Hellenstein.

1096 begann der Bau des Stauferbaus durch Gozpert de Halensteine, dessen Sohn die Burg wesentlich erweiterte. Zahlreiche Buckelquader in den Mauern des Rittersaales können dieser Phase zugeordnet werden. 1273 endete die Herrschaft der Hellensteiner. Danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Von 1351 bis 1448 hatten die Grafen von Helfenstein die Burg in ihrem Besitz.

1503 gelangte die Burg unter die Herrschaft des Hauses Württemberg. Am 5. August 1530 brannte sie bis auf die Grundmauern nieder, der Wiederaufbau durch Herzog Ulrich von Württemberg fand in den Jahren 1537 bis 1544 statt. Als 1593 Herzog Friedrich I. von Württemberg an die Macht kam, entschloss er sich, östlich an die mittelalterliche Burg ein Schloss anzubauen. Den Planungsauftrag bekam 1598 Baumeister Heinrich Schickhardt. Durch Türme und Basteien wurde der Schlossbereich vergrößert. Zwei mit reichem Säulen- und Wappenschmuck versehene Türme bildeten den Zugang. Zur Stadt hin wurden sie von Geschütztürmen flankiert.

Das Schloss war ansehnlicher Fürstensitz geworden und beherbergte in seinen Mauern als Gäste u.a. Wallenstein (1630), Eugen von Savoyen (1702) und Karl von Österreich-Teschen (1796).

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