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Jede Menge Kohle...

Jede Menge Kohle...

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Jede Menge Kohle...

...ist hier in dieser Felswand.

Aber fangen wir doch ganz von vorne an. Ich bin zur Zeit mit einem Videoprojekt befaßt, für daß ich alles mögliche an unserer Hausstrecke filme und fotografiere. Eines der Dinge möchte ich euch mit diesem Bild vorstellen.

Wir befinden uns im Muttental, ein kleines Seitental der Ruhr. Hier begann vor rund 500 Jahren der Steinkohlenbergbau und hielt sich, man höre und staune bis in die 70er des vergangenen Jahrhunderts. Viele Stellen, wie in dieser senkrechten Felswand, zeigten merkwürdige schwarze Formationen und man lernte schnell, daß dieses Zeug brennbar war und mehr Hitze als Holz lieferte. Also suchte man das schwarze Zeug und war an verschiedensten Stellen in der Gegend südlich von Witten fündig.

Es bildeten sich Bergwerke die zunächst waagerecht oder leicht schräg als Stollen in den Berg getrieben wurden. Ab 1800 begann auch der Tiefbau, da mit Erfindung der Dampfmaschine auch das Grundwasser gehoben werden konnte. Und die Dampfmaschine war der größte Abnehmer der geförderten Kohle.

Flache Schiffe besorgten den Abtransport der Kohle. Leider ist trotz aufwendiger Schleusenbauten die Ruhr ein unzuverlässiger Fluß und erst mit der Eisenbahn deren Vorläufer (Lorenbahnen) schon lange die Kohle ins Bergische lieferten, gelang ein geregelten Abtransport.

Wir sind froh an unserer Hausstrecke solch ein kulturell wertvolles Zeugnis vergangener Zeiten vorzeigen zu können. Wer an der Zeche Nachtigall oder der Ruine Hardenstein die Reise unterbricht und den Muttentalwanderweg beschreitet, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieses Kohleflöz in 40 m Höhe ist nur ein Höhepunkt von vielen.

Zur Lokbekohlung ist diese Kohle weniger geeignet. Es ist das Flöz "Finefrau Nebenbank" eine Eßkohle (Das kommt von Esse) somit für den Lokkessel nicht das Gelbe vom Ei.

Comentarios 5

  • Joachim Engelbracht 24/07/2013 16:52

    Das ist eine interessante Sache die Du da startes. So zu sagen in der "Wiege des Bergbaus".
    Selbst vor meiner Haustür dem Esborner Sattel findet man noch Pingen zu Hauf.
    Da kann ich nur sagen: " Glück auf " für Dein Projekt.

    Liebe Grüße: Achim
  • BR 45 23/07/2013 23:06

    Ein sehr interessantes Foto mit einer klasse Erläuterung dazu.Das würd ich mir gern mal Live angucken.
    Grüsse Andy
  • Dieter Jüngling 23/07/2013 22:09

    Das ist eine sehr interessante "Nachhilfestunde".
    So wie du das hier auf dem Foto zeigst, habe ich das noch nicht gesehen.
    Ich kenne mich nur sehr gut im Braunkohlentagebau aus.
    Und diese Kohle, davon können unsere Heizer ein Jammerlied singen, wurde auch in den Loks verheizt.
    Das "tote Feuerbett" (Schottersteine auf dem Rost) sollte verhindern, dass der "Dreck" vorzeitig und unverbrannt in den Aschkasten rieselte.
    Aber das weißt du ja viel besser.
    Gruß D. J.
  • makna 23/07/2013 21:50

    Das ist aber sehr anschaulich ... im Bild wie in der Beschreibung! Toll !!!
    Und: Danke für diese tolle Erläuterung!
    BG Manfred