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Ju 52 D-AQUI

Ju 52
Ju 52
Gregor Luschnat GL-ART-PHOTOGRAPHY


Tante Ju - Ju 52
Tante Ju - Ju 52
Gregor Luschnat GL-ART-PHOTOGRAPHY


Die Geschichte unserer Ju 52 D-AQUI (1)

Seit 1986 fliegt wieder eine Junkers Ju 52/3m für die Deutsche Lufthansa, zuverlässig und lufttüchtig wie in den alten Tagen. Auf Tragflächen und Rumpf trägt sie das historische Kennzeichen D-AQUI.
Doch bis es soweit war, hatte sie ein bewegtes Leben hinter sich. Anfang 1936 verließ eine Ju 52 mit der Werksnummer 5489 das Werk in Dessau. Mit dem Kennzeichen D-AQUI und dem Namen "Fritz Simon" wurde sie am 10. April 1936 bei Lufthansa in Dienst gestellt. Bereits Anfang Juli 1936 wurde sie, in Absprache mit Junkers, nach Norwegen verkauft, weil die dortige Gesellschaft DNL nach einem Totalverlust dringend Ersatz benötigte. Ausgerüstet mit Schwimmern, versorgte sie unter dem neuen Kennzeichen LN-DAH und dem Namen "Falken" die Küstenregion Norwegens.

Im April 1940 kam sie als Kriegsbeute zur deutschen Wehrmacht, die sie als Truppentransporter einsetzte. Ein halbes Jahr später wurde sie wieder der Lufthansa überstellt, die mit ihr unter dem alten Kennzeichen D-AQUI und dem Namen "Kurt Wintgens" bis Kriegsende die norwegische Küste bediente.

Nach der deutschen Kapitulation 1945 wurde das Flugzeug von den Alliierten wieder an die Norweger zurückgegeben. Dort flog es unter der Kennung LN-KAF und dem Namen "Askeladden".

Bei einer größeren Überholung 1947 wurden erhebliche Korrosionsschäden festgestellt. Als "Ersatzteillager" wurde eine ausrangierte ehemalige deutsche Luftwaffen-Ju 52 genutzt. Im Februar 1948 nahm eine "zusammengestückelte" Ju 52, wieder unter dem Kennzeichen LN-KAF, aber mit der Werksnummer 130714 des Militärrumpfes, den Liniendienst in Norwegen auf. Das Flugzeug operierte bis 1956 in Norwegen, wurde dann außer Dienst gestellt und nach ca. einem Jahr Standzeit an die Fluggesellschaft "Transportes Aéros Orientales", beheimatet in Quito, Ecuador, verkauft. Dort flog es mit dem neuen Kennzeichen HC-ABS und dem Namen "Amazonas" Passagiere, Ziegen, Kühe und Fracht in die Urwaldgebiete Südamerikas. 1963, nach etwa 8000 Flugstunden, drohte es auseinanderzufallen. Es wurde stillgelegt und rottete sechs Jahre am Rande des Flughafens Quito vor sich hin.
Dort wurde es 1969 von dem amerikanischen Piloten Lester Weaver entdeckt, gekauft, in den USA wieder lufttüchtig gemacht und unter dem Kennzeichen N 130 LW mit einer Experimentalzulassung zum Fliegen gebracht. Im Jahre 1975 konnte der Amerikaner Martin Caidin der Faszination des Flugzeuges nicht widerstehen. Er erwarb es, taufte es auf den Namen "Iron Annie", und mit dem Kennzeichen N 52 JU zeigte er es auf Luftfahrtveranstaltungen in Nordamerika. 1976 erfolgte eine umfassende Grundüberholung, bei der auch die Umrüstung auf Pratt & Whitney R1340 "Wasp"-Motoren erfolgte.
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Comentarios 5

  • Christoph Schrenk 22/07/2007 19:35

    Wow die alte Dame kann ganz schön was erzählen und wenn ich alles richtig gelesen habe können wir froh sein das sie jemand rettete und hergerichtet hat auch.

    Ein herrliches Flugzeug und ein Top Foto wieder das mir besonders gut gefällt .

    lg
    Chris
  • Didi K. 21/07/2007 22:45

    Die Aufnahme ist dir gut gelungen - super! Toller Ausschnitt, gute Wahl. Man schaut quasi mit der alten Dame gen Himmel, das gefällt mir gut.
    LG Didi
  • Klaus Arator 21/07/2007 21:39

    Hui, die Tante Ju!!
    Ja die konnte nach Triebwerkausfall noch segeln...
    Schöne Aufnahme.
    LG
    Klaus
  • Volker Ollesch 21/07/2007 21:39

    Geschichte kommt später, jetzt erstmal
    dein schönes Foto anschauen !
    LG Volker