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LVR Kommern (165) Ruhebank

HAUS AUS BRENIG
Brenig ist ein kleines Dorf im Vorgebirge mit Blick in die Niederung des Rheins. Als dieser Hof 1556 errichtet wurde, lebten die Bauern hier neben dem Ackerbau auch von Wein. Im 19. Jahrhundert verschwand der Weinbau aus der Voreifel. Es wurde weniger Wein getrunken, während gleichzeitig die Ansprüche an die Qualität stiegen. Gleichzeitig aber wuchsen Bonn und Köln zu modernen Großstädten heran, die einen enormen Bedarf an Obst und Gemüse hatten. Bis heute ist das Vorgebirge ein wichtiges Gemüseanbaugebiet für den Kölner Großmarkt. Der einzige Teil des Hofes aus Brenig, der noch aus dem 16. Jahrhundert stammt, ist das Wohnhaus, das Hauptgebäude. Der Giebel wies zur Straße und war mit besonders schmuckem Fachwerk gebaut: Die Gefache sind gleichmäßig groß und schräge Streben gibt es nicht. Wenn man um die Hausecke herumgeht, sieht man dort ein schlichteres Fachwerk, das ausreicht, um stabil zu sein. Dieses einfache Konstruktionsfachwerk hat größere Abstände zwischen den senkrechten Ständern und wird durch Streben ausgesteift.
Wie schon an anderen Stellen des Museums erkennt man hier, dass auch einfache Pachtbauern schon immer bereit waren, Geld für Schmuck auszugeben. Zumindest wenn dem Rest des Dorfes damit Wohlstand präsentiert werden konnte. Das Ebenmaß der Hausfassade war schön, Schönheit war Reichtum, Reichtum aber machte die Bedeutung des Bauern im Dorf aus. Und wer bedeutend war, konnte zum Beispiel in reichere Bauernfamilien einheiraten und bekam höhere Mitgift. So zog das Geld weiteres Geld an – auch auf dem niedrigsten Niveau.
Kritik erwünscht.

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