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Man tut, was man kann

Man tut, was man kann

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Malte Diers


Free Account, Bremen

Man tut, was man kann

Dieses Bild zeigt die Ankunftshalle des Domestic Airport in Bangkok.

Am 30. 12. waren dort etliche Botschaften mit Helfern vertreten, um den Opfern, die aus den Krisengebieten nach Bangkok geflogen kamen zu helfen.

Nachdem am Vortag ein schwedischer Kollege, der seine Mithilfe anbot, mit offenen Armen in den schwedischen Botschaft empfangen wurde, riefen wir auch umgehen in der Deutschen Botschaft an und wurden als Helfer eben hier eingeteilt. Von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr halfen wir zusammen mit zwei Kollegen, die aus dem Auswärtigen Amt eingeflogen waren, den zurückkehrenden Touristen.

Einen weiteren Stand gab es im internationalen Teil des Flughafens, ein Seelsorger pendelte immer zwischen den beiden Standorten.

Um 14:00 Uhr startete eine Maschine der Luftwaffe, die wir un- und leichtverletzten Opfern aus ganz Europa anboten.

Insgesamt bekamen wir etliche glückliche, aber auch unglückliche Geschichten zu hören. So war da z.B. die Familie, die zufällig gerade mit einem Leihwagen in den Bergen war. Auf dem Rückweg konnten sie die Straßensperren nicht mehr passieren. Der Vater ging dann zu Fuß zum Bungalow von dem nicht mehr als der am Fundament festgeschraubte Safe inkl. Papieren stand.

Oder aber das deutsch-schweizer Pärchen, das eigentlich bis Mai in Thailand bleiben wollte, die aber nun (sie war nur leicht verletzt, er gar nicht) heilfroh über die einfache und unkomplizierte Rückreisemöglichkeit in der Luftwaffenmaschine war.

Am meisten beeindruckt war ich jedoch von einem jungen Tauchlehrer, der das ganze unter Wasser mitbekommen hat. Durch die korrekten Anweisungen die er seinen Schülern gab, trugen diese keinerlei Verletzungen davon, obwohl sie gegen Korallen geschleudert wurden. Durch die Anweisungen aber "nur" mit Flasche oder den Füßen. Die Freunde dieses Tauchlehrers waren alle an Land und wurden getötet. Er selbst hat noch drei Tage vor Ort geholfen, war aber nun auch froh, dass er weg konnte, da ihn die Erlebnisse nun auch psychisch einholten.

Morgen, also am 2. werden mein Kommilitone und ich wieder Dienst am Flughafen machen - in der Hoffnung helfen zu können.

Bitte tut auch etwas - und spendet. Danke.

Comentarios 8

  • Malte Diers 02/01/2005 17:30

    Nein, Florian, nicht wir, die wir in Bangkok sind. Diejenigen, die vor Ort sind tun übermenschliches.

    Heute brachte uns ein Thai eine Tüte voller Dokumente überwiegend von Deutschen. Außerdem eine Ladung Bilder auf denen sowohl der Fundort der Dokumente, als auch alles andere, was dort gerade abgeht, dokumentiert wird. Und mit "alles andere" meine ich ALLES. Ich kann nur sagen: Schrecklich. Beim ersten durchsehen habe ich einige Bilder schnell überflogen, den zweiten Durchgang überließ ich den anderen allein.

    Malte
  • Gregor Zajutro 02/01/2005 0:31

    einfach nur zu noch mehr Nachdenken anregend ...
  • Klaus K. 01/01/2005 23:51

    Ich kann mich den anderen nur anschließen!
    Vielen Dank auch in meinem Namen!
    Ich war vor 2 1/2 Jahren auch spontan bei der Elbe- Katastrophe, aber das was da passiert ist läßt sich ja in den Riesenausmaßen überhaupt nicht vergleichen!
    Und was jetzt noch an Seuchen droht, unvorstellbar!
  • Blue Sign 01/01/2005 21:18

    Malte, Dir gebührt sehr viel Hochachtung, dass Du vor
    Ort hilfst. Ich traure furchtbar um meine 2. Heimat und hoffe, dass noch sehr vielen Leuten geholfen werden kann, diese unmenschliche Naturkatastrophe zu überleben.
    Alles Gute und viel Kraft,
    LG, Irene
  • Florian Rian 01/01/2005 18:42

    Euch und euren Helfern gebührt mein tiefster Respekt, ihr tut übermenschliches!
  • Karl H 01/01/2005 17:09

    Danke für diesen Bericht - und auch das Doku-Foto!

    lg Karl
  • Michael Gillich 01/01/2005 13:27

    Vielen Dank für die Info und Dein Engagement!
    lg MIKE
  • Eva Nitschinger 01/01/2005 10:53

    danke für diesen Artikel!

    alles Gute,
    glg
    Eva