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Morgens wechsle ich das Freund-Kostüm gegen dasjenige, das mich zum "Herrn Rosie" macht. Es sitzt ein wenig eng. Abends dann, wenn ich nach Hause komme, ziehe ich meistens das Garnichtsmehr-Kostüm an. Das ist aus so einem Stoff, zu dem man in der Werbung sagt, er fühle sich an wie Nacktsein. Ein Freund ruft an. Wir treffen uns irgendwo auf halber Strecke. Er erzählt mir, der Versuch, tropische Samen auf seiner Fensterbank großzuziehen, sei gnadenlos gescheitert. Ich sage, es hätte mich auch gewundert, sei doch als Nährboden so ein rauher Kokosbast vorgesehen gewesen, der doch unmöglich Wasser ziehen könne. Auf dem Tisch, der zwischen uns ist, stehen zwei Bier. Eins davon kenne ich schon. Das andere wird sehr ähnlich sein. Aber normale Erde, das sei doch bestimmt nicht besser gegangen. Plötzlich ist alles ganz klar. Ich bemerke, dass auch hinter mir noch Welt ist. Ich drehe mich um. Ein Spiegel hängt dort. Ich habe irgendwelches Zeug an. Auch mal nett. Nur schade um die schönen Samen. Ein paar seien noch übrig. Das freut mich.

Comentarios 5

  • Adriana Leoni 09/08/2011 18:29

    *
  • nos.amis 06/04/2011 15:57

    wunderbares bild.
  • Basil Fawlty 15/01/2011 18:37

    ich les dich so gerne
  • A.. R.. 14/01/2011 21:15

    wie frau ke. wenn ich die hinter-mir-welt erkennen kann, weiß ich, daß alles gut ist.
  • Frau Ke 13/01/2011 20:54

    "Ich bemerke, dass auch hinter mir noch Welt ist."
    das ist mein Lieblingssatz, hab ich beim Lesen gleich gewusst.
    (zum Bild scheint er mir auch nicht unpassend.
    handelt es sich doch um ein Merken, das des Umdrehens nicht bedarf.)

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