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Waldi W.


Premium (World), Waiblingen

Monsterwetter

Es begab sich dereinst auf der A 8 zwischen Moo Sach und Skincreek.
Ein Monster hatte sich auf die Reise gemacht.
Nachdem es zunächst in Gersthofen einen erfrischenden Schluck aus dem Lech genommen hatte, polterte es schwer beladen den Drackensteiner Hang hinab.
Auf der ganzen Strecke frass und frass und frass es sich durch den immer fortwährenden Regen.
In Gruibingen angelangt legte es völlig ausgepowert eine kleine Feng-Shui-Pause ein, um so gestärkt dann weiter den Aichelberg hinab zu düsen.
Bei Wendlingen jedoch war eine Vollbremsung vonnöten, da das Monster in seinem Eifer doch fast die Autobahnausfahrt Richtung Esslingen verpasst hätte.
Dann aber wurde es ziemlich zäh, denn - wie nicht anders zu erwarten - musste es sich auf der B10 durch einen furchtbar langen Stau quälen.
Doch dann war sie endlich zu erkennen, die Abfahrt Richtung Kappelbergtunnel.
"Ach" dachte sich das Monster " wie schön wäre es jetzt einen kurzen Zwischenstopp in einer Besenwirtschaft einlegen zu können und sich eine Schlachtplatte nebst einem oder zwei Viertele TT zu genehmigen" ... aber das ging einfach nicht, denn das Monster war ja bekanntlich im Auftrag des Herrn unterwegs und hatte wertvolle Fracht bei sich, die es zeitnah abzuliefern galt.
Und so pflügte es sich weiter gemächlich voran, an all den feinen Weinbergen vorbei bis ans Ziel.
Da es auf seinem Weg immer brav gefressen und sich an die Verkehrs- und sonstigen Regeln gehalten hatte, strahlte die Sonne vom Himmel als das Monster die Klappe des Briefkastens in dem kleinen verschlafenen Ortsteil des Städtchen am Fuße des Kappelbergs öffnete und das Paket der Weisheit darin ablegte.
Danach verschwand es klammheimlich wieder aus Skincreek und ward dort für den Rest des Tages nicht mehr gesehen.
Dunkle Wolken zogen auf und es fing wieder an zu regnen....
Und so fragt man sich im Ländle und vielleicht auch bei den Bajuvaren, wo denn das Monster nun abgeblieben ist?

Möge es sicher und wohlbehalten den Weg zurück nach Moo Sach finden und die Sonne dort hell erstrahlen lassen.
Möge es den Dank einer überglücklichen Schwäbin übermitteln und seinem Herrn und Gebieter im Namen dieser um den Hals fallen.
Und zu guter Letzt möge der Herr und Gebieter sich dann bitte schleunigst wieder aus dem Griff des Monsters befreien und es in den Allerwertesten treten, damit es rechtzeitig zum morgigen Feiertag und bitte auch bis übers Wochenende hinweg seine Dienste im Ländle verrichten und all die Regenwolken dort auffressen wird.
Amen !

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