10.926 17

f=Nirak


Premium (Complete), Leipzig

Mr Dire Straits

Dieser Kritiker der LVZ
(Leipziger Volkszeitung)
hat völlig Recht:
"Dennoch wollen die meisten Mark Knopfler zwar singen hören – aber lieber noch Gitarre spielen. Und auch an den Saiten gilt: Besser war er nie. Dieser absolut schlackenfreie Ton, die definierte Attacke, zu der seine Finger, die kein Plektrum benötigen, befähigt sind, die kleinteiligen Arabesken und Seufzer, die er wie Satzzeichen zwischen seinen Gesang kantet. All das macht ihn – keineswegs nur auf der ikonischen feuerroten Fender Stratocaster – zum besten derzeit lebenden Stromgitarristen. Und wer da jetzt widerspricht, der irrt. Punkt.
Mark Knopfler ist kein heißblütiger Flinkfinger. Er kann, aber er muss nicht. Eher noch: Er kann alles, aber er muss nichts mehr. Das ist bei seinem Gitarrenspiel nicht anders als bei seiner Setlist. Im Weglassen besteht die große Kunst – vorausgesetzt, das Richtige bleibt. Die Töne, die direkt aus der Seele singen und weinen und schluchzen und jubilieren und raunen und zetern. Er spielt sie, als spielte er sie nur für sich. Da ist keine Pose, keine Attitüde, keine Selbstdarstellung, keine Wichtigtuerei, schon gar kein Star-Kult: Mark Knopfler steht auf der nur spärlich von der fast ärmlichen Lichtorgel befunzelten Bühne und macht Musik.
Er macht Musik mit der wohl besten Band, die er jemals hatte. Ziemlich fett besetzt ist sie mit zehn Musikern, die jeder gleich mehrere Instrumente grandios bedienen. Keyboarder Guy Fletcher ist dabei, der von 1984 bis zum bitteren Ende bei den Dire Straits diente, Glen Worf legt den Bass aus, Ian Thomas das Schlagzeug, Cummings (auch der war schon mit der Band unterwegs) sorgt für kleinteilige Percussion, Jim Cox sekundiert an Keyboard und Akkordeon. Richard Bennett setzt seine Gitarre mit völlig anderem Ton tapfer von der des Chefs ab, John McCusker streicht die Geige, ist aber auch auf Dudelsack und Bouzouki fit, und die Bläser Nigel Hitchcock (Saxophone) und Tom Walsh (Trompete) sorgen für dezenten Jazz-Glanz.
Zehn Musiker an 48 Instrumenten – das klingt nach gefährlich viel. Und das ist es auch: viel und gefährlich. Aber diese sensationelle Band entgeht in jedem Takt der Gefahr, dass es zu viel wird. Manchmal erst kurz vor der Grenze zum Akustik-Kitsch, aber eben immer davor. Knopfler lässt sie machen, lässt ihnen Raum, sich frei- und auszuspielen, gibt ihnen Zeit für wunderbare Solos. Und dabei sind alle elf so perfekt aufeinander eingespielt, dass auch spontanen Erkundungen der gemeinsamen Möglichkeiten nichts im Wege steht.
Gut zwei Stunden ohne Pause hält er durch, der rüstige Fast-70-Jährige. Und ist am Ende so gut drauf, als könnte er gleich nochmal von vorn beginnen. Die begeisterten Fans, die ihn in der Arena feiern, müssen sich also keine Sorgen machen: Mark Knopfler kehrt zu uns zurück. Bestimmt!"

Comentarios 17

  • Jupp Kaltofen 11/07/2019 23:42

    Dem kann ich nicht hinzufügen. Es ist ein gerandioser Musiker. Ich frage mich oft, wie man diese Qualität, in wenigen Jahrzenten noch zusammen finden will.
    Talente und sehr gute Musiker gibt es noch immer. Leider führt das Internert zu einem Maß an Individualität, dass es kaum noch Chancen für gemeinsames Spielen gibt. 
    Jeder für sich ist eben keine Band. Alles ist nur auf kurze Zyklen ausgelegt - nicht bleibt länger. So werden Mark Knopfler, Phil Collins und Co. wohl noch sehr lange in den Köpfen der Generationen verbleiben. Verdient haben sie es. 
    LG JUpp
    • f=Nirak 12/07/2019 20:43

      Ich glaube das nicht
      Oder: will es nicht glauben

      Schon unsere Eltern haben vor Jahrzehnten das Gleichr gesagt - nur ohne Internet halt
    • Jupp Kaltofen 12/07/2019 22:34

      Karin, Musik ist zum Konsumgut geworden und kurzlebig angelegt.  Titel wie "Telegraph Road", mit 15 Minuten Länge, produziert niemand mehr. Alles was länger als 3:30Min wird, ist nicht mehr "wirtschaftlich" verwertbar. Die Diversität der Stilrichtungen  hinterlässt kleine Zielgruppen - kleine Auflagen, kleines Geschäft.
      Rock & Roll ist heute in zig Genre aufgeteilt. Welcher Musiker will hier und ohne Föderung, noch wachsen?
      In einem Punkt bin ich bei Dir. Meine Eltern haben meine Musik auch als "Gejaule" bezeichnet. Ich urteile über die zeitgenössiche Unterhaltungsmusik heute nicht anders - sie ist weichgespült, anspruchslos und ohne Charakter.
       
      LG Jupp
  • BGW-photo 11/07/2019 16:53

    Klasse 
    Absolute Klasse für sich ...
    Dein konzentriertes Bild in Verbindung mit dem Text ...
    Klasse für sich! 

    Liebe Grüße! 

    Bernd und Ines
  • Bartzi27 - S.Bartz 10/07/2019 21:46

    Hallo
    Sehr schön in S/W.
    Gruß Bartzi27
  • Steett 09/07/2019 23:26

    Ein tolles Portraet, gratuliere!
    LG Steett
  • Ulrich Mairon 09/07/2019 7:20

    Sehr schön gezeigt
  • Schaffi 08/07/2019 21:19

    .... da habe ich sofort die Musik von Dire Straits im Ohr, Klasse Porträt !
    LG Schaffi
  • Wim Schuppe 08/07/2019 19:57

    Puhh,  ich durfte ihn in Edinburgh kennenlernen...er verkörpert für mich einen Weltstar "zum Anfassen".....ein Mensch....!
    Und...ich oute mich...er ist der Erste, der mich zum Weinen gebracht hat....womit....?
    https://www.youtube.com/watch?v=6pR1cVgk7Is

    Lieben Gruß ...ich streichel jetzt die Stratocaster...schnief....:o)
  • Engel Gerhard 08/07/2019 19:44

    da wiederspreche ich dem Kritiker in der Leipziger Volkszeitung in keinem Punkt, auch wenn ich MC und die DS vor vielen Jahren erleben durfte war Er schon vor vielen Jahren eine Gefühlssensation für Träume.
    ++++
  • Vitória Castelo Santos 08/07/2019 19:38

    Top Portrait!!

Información

Secciones
Carpeta Dies und Jenes
Vistas 10.926
Publicada
idioma
Licencia

Exif

Cámara DMC-TZ71
Objetivo ---
Diafragma 6.4
Tiempo de exposición 1/60
Distancia focal 129.0 mm
ISO 800

Fotos favoritas públicas