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Mutterkorn

Claviceps purpurea auf Winterroggen

Comentarios 7

  • Harald Andres Schmid 08/08/2007 10:37

    @Barbara:
    Gerne geschehen - ich schreibe den ganzen Tag, drum läuft das quasi auf "Automatik", wenn ich bloss über etwas nachdenke...
    Lieben Gruss, Harald Andres
  • Armin Stadlober 06/08/2007 18:41

    Äußerst informativ; zum einen das Foto, zum anderen die Anmerkung von Harald Andres. Ich selbst hab auch noch kein Mutterkorn gesehen, werd in Zukunft die Augen mal diesbezüglich offener halten.
    Lg, Armin
  • Barbara Haimann 06/08/2007 16:05

    Danke für die netten Anmerkungen.
    @Harald Andres: sehr fleißige Schreibarbeit , :-)
    @Alexander und Beat: Mutterkorn findet sich immer mal wieder, aber nicht in jedem Jahr und nicht auf jedem Feld. Jetzt ist der Roggen längst geerntet.
    @Andreas: Mutterkorn wird von den Müllern gründlich ausgesiebt.... ;-)
    Gruß, B.
  • Morgain Le Fey 05/08/2007 17:59

    Das ist ja mal wieder hochinteressant, was man hier so alles lernen kann! Gleich gibt es bei uns Abendbrot - ob ich das wagen kann? ;-)

    Gruß Andreas
  • Alexander Limbach 05/08/2007 12:30

    Soviel schon über Muttrerkorn gehört und noch nie gesehen. Dass es immer noch in der Landwirtschaft gibt wusste ich nicht. So sieht also Grundstoff des LSD aus. Danke für das Bild.
    lg Alex



  • Beat Bütikofer 05/08/2007 11:46

    Unterrichtsstunde am Sonntag Morgen, danke Barbara für das Bild und Harald für den äusserst lesenwerten und interessanten Text.
    Mutterkorn kenne ich vor allem aus meiner Jugendzeit als Damoklesschwert der Landwirte, wobei es meines Wissens von einigen auch extra für Sandoz kultiviert wurde.
    Gruss Beat
  • Harald Andres Schmid 05/08/2007 9:49

    Das ist ja mal wieder spannend zu sehen!
    Das letzte Mal habe ich es auf Gräsern am Rande eines Waldweges entdeckt.
    So selten ist es gar nicht, wenn man darauf achtet.
    Uebrigens unser giftigster Pilz, nicht etwa der Grüne Knollenblätterpilz! -
    Mutterkorn ist etwa zehn Mal giftiger!
    (Tödliche Dosis für einen Erwachsenen: 5 - 10 Gramm - beim Knollenblätterpilz: 100 Gramm)
    Sollte auch nicht angefasst werden, da das Gift auch durch die Haut wirkt.
    Ins Brotgetreide geraten, hat es in früheren Jahrhunderten ganze Landstriche entvölkert.
    (1951 gab es letztmals in Frankreich in einem Fall 200 Todesopfer, davor in Russland 1927 gleich 11'000 Tote!).
    Es bewirkt das sog. Antoniusfeuer, (Ergotismus) mit Absterben der Gliedmassen von den Extremitäten her.
    Der Name Mutterkorn kommt daher, dass es seit Urzeiten in niedriger Dosierung zur Einleitung der Wehen (und in etwas höherer für Abtreibungen) verwendet wurde.
    1938 entdeckte der Chemiker Albert Hofmann (er stammt aus dem Schweizer Städtchen Baden, in dem ich wohne, und ist mittlerweile 101 Jahre alt...) durch Zufall bei Experimenten mit dem Alkaloid Lysergsäure des Mutterkorns die Wirkung des LSD (Lysergsäurediethylamid) am eigenen Leibe, da er den Stoff durch die Haut absorbierte.
    Nach einem bewussten Selbstversuch am 19. April 1943 fuhr er, als er die dramatische Wirkung durch Halluzinationen spürte, mit dem Fahrrad ( !!! ) vom Chemialabor nach Hause, um sich hinzulegen...
    (LSD Anhänger feiern darum heute noch dieses Datum als Bicyle-Day).
    Was übrigens kaum bekannt ist:
    In der Folge stellte der Pharmakonzern Sandoz viele Jahre LSD unter dem Namen Delysid her, als Medikament für die Psychiatrie (in der Tschechoslowakei bis 1974!).
    Neuerdings ist das Mutterkorn durch die Bio-Bauerei wieder gefährlich auf dem Vormarsch, da bisher die Fungizide ihre Wirkung taten.
    Es muss nun wieder von Hand aus dem Brotgetreide ausgelesen werden, was natürlich keine Nachlässigkeit erlaubt:
    Vor einigen Jahren hat sich in der Schweiz eine Konsumentin über vermeintlichen Mäuse-Kot in einer Bio-Müsli-Mischung beklagt.
    Es war aber kein Mäusekot, sondern... -
    Gruss, Harald Andres