Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Naturdenkmal Eiche: Zerbrochen im Sturm 01

Viele Jahre konnte ich mich am Anblick einer alten, alleine stehenden Eiche erfreuen und habe sie wenn immer möglich zu allen Jahreszeiten fotografiert:


Eichen – Glühen
Eichen – Glühen
Sabine Streckies 01

Eichen – Nebel
Eichen – Nebel
Sabine Streckies 01

Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 01
Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 01
Sabine Streckies 01

Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 03
Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 03
Sabine Streckies 01

Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 04
Lieblingsbäume-Mecklenburger Eiche 04
Sabine Streckies 01

Lieblingsbäume: Mecklenburger Eiche 05
Lieblingsbäume: Mecklenburger Eiche 05
Sabine Streckies 01

Nebel – Eiche 02
Nebel – Eiche 02
Sabine Streckies 01

Naturdenkmal Eiche: Zerbrochen im Sturm 02
Naturdenkmal Eiche: Zerbrochen im Sturm 02
Sabine Streckies 01

Bei meinem Besuch am 10.06.14 fehlte schon aus großer Entfernung der vertraute Anblick des stattlichen Baumes und schon vom weitem war sichtbar, dass er bei einem Sturm auseinandergebrochen war. Als ich mich näherte, entdeckte ich einen Kolkraben, der sich die abgebrochene Stammkante als Sitzwarte ausgesucht hatte – ein wahrhaft würdiger Platz. Der Kolkrabe musste aktuell leider vor meiner Neugier fliehen – er wird es überstanden haben.
Da die Eiche auf einem bewirtschafteten Feld steht und ich nicht ohne Not auf fremdem Land herumtrampele, hatte ich sie bislang immer nur aus etwas Entfernung bewundert und fotografiert. Wegen inzwischen vorhandener Fahr- und Menschenspuren konnte ich nun erstmals zu ihrem Stamm und mir aus nächster Nähe einen Eindruck verschaffen. Schnell wurde klar, dass mein Lieblingsbaum in seiner Mächtigkeit innen völlig hohl und das Gerüst den starken Windböen wohl irgendwann nicht mehr gewachsen war. Leider hatte man gleich begonnen, Teile seiner Äste auseinander zu sägen und ich befürchte nichts Gutes. Richtig wäre es, die Reste des Baumes – der ein Naturdenkmal ist und für mich auch gerade nach dem Auseinanderbrechen bleibt – näher zum Stamm hin zu transportieren und dort einfach liegen zu lassen. Der Landbesitzer hätte dadurch keinen Nach- sondern sogar einen Vorteil, da seine Arbeitsgrenze beim intakten Baum hinter dem Kronenradius begann.
Wie wichtig es ist, das Holz liegen zu lassen, merkte ich noch einmal, als ich immer wieder verschiedene Stücke Rinde aufhob: Da krabbelten mir bald zwanzig Asseln entgegen wie zum Beweis, dass im „Totholz“ jede Menge Leben steckt. Könnte der Baum, so wie er ist liegen/stehen bleiben würde es länger als mein Leben dauern, bis er von den dafür zuständigen Organismen biologisch zerlegt würde. Davon abgesehen empfände ich es als höchst unwürdig, geschmack- und gefühllos, die Reste dieser wunderbaren Eiche einfach zu entsorgen. Mal sehen, was wird ….
Nordwestmecklenburg, 10.06.14.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/28-70.


Für Freunde alter Bäume untenstehend ein Artikel aus der Schweriner Volkszeitung zum Auseinanderbrechen der Eiche:

Naturdenkmal: Ausgehöhlter Baum war geschwächt

Die Schaalseeregion, die Landschaft zwischen der B 208 und Groß Thurow, sie ist seit Donnerstag um einen Blickpunkt ärmer. Die stattliche Solitäreiche auf dem Feld an der Straße nach Groß Thurow ist Geschichte. Der mehrere hundert Jahre alte Baum mit seiner ausladenden Krone brach in den frühen Morgenstunden auseinander.
„Seine Zeit schien wohl gekommen“, sagt Suse Hasskerl, die mit ihrem Mann Wolf-Ulrich die Strecke in Richtung Dutzow befuhr. „Schade.“ Zu schön sei der Anblick im Jahresverlauf gewesen, besonders jetzt, wo noch das frische Grün des Blattwerks erkennbar sei, so das Paar. Der Kreislauf der Natur machte somit auch vor dem Naturdenkmal nicht Halt. Erst nach dem Auseinanderbrechen wurde deutlich, wie sehr der Baumriese längst geschwächt war. Ausgehöhlt und weich war das Stammholz im Inneren. Der Wind in den zurückliegenden Tagen hatte dem Riesen mit der knorrigen Rinde anscheinend erheblich zugesetzt, er brach folglich auseinander.
Innerhalb des Unesco Biosphärenreservates Schaalsee gibt es 129 registrierte Bäume als Naturdenkmale. Im Bereich Gadebusch zählen Eichen, ein Mammutbaum, Feldahorn sowie Wildbirnen dazu.

Schweriner Volkszeitung, 18.04.14, von Volker Bohlmann

http://www.svz.de/lokales/gadebusch-rehnaer-zeitung/stattliche-eiche-bricht-auseinander-id6323911.html

Comentarios 5

  • Josef Nagl 17/10/2015 0:02

    Sehr gelungene Aufnahme mit dem Kolkraben im Anflug.
    VG - Josef
  • Stefan Crass 14/06/2014 8:42

    Wie sieht das denn aus, wenn da einfach so Äste in der Gegend rum liegen ?!
    Es muss doch alles so schön sauber und aufgeräumt sein.
    So ist das leider auf bewirtschaften Nutzflächen. Auch auf unseren Äckern war das früher so. Aber seit ich meinen letzen Acker nicht mehr landwirtschaftlich nutze, gehört er jetzt den Tieren. Wird nur noch gemäht. Totholz wird an verschiedenen Plätzen zu kleinen Haufen geschichtet und gibt Eidechsen, Käfern und sonstigen Tieren Unterschlupf. Und die danken es mir mit schönen Bildern für die fc hier.

    Gruß Stefan
  • Willy Brüchle 13/06/2014 9:46

    Eiche -> Leiche. Nichts ist so beständig wie der Wechsel. MfG, w.b.
  • Sabine Streckies 01 13/06/2014 9:38

    Hallo Joachim,
    meine Meinung: Was hier passiert ist, ist ein natürlicher Prozess. Der Baum ist gewachsen, hat aus Menschensicht gelebt und ist nun beim Sturm zerbrochen - so ist es mit den alten Bäumen, wenn man sie läßt. Schlimm und richtig traurig fände ich es, würden seine Reste nun entsorgt. Als Brennmaterial oder ähnliches. Totholz ist das reinste Leben und es könnten sich über Jahrzehnte unzählbare Organismen an der Eiche zu schaffen machen, was auch den dortigen Standort beeinflussen würde. Gerade in Zeiten, wo überall die Verkehrssicherungspflicht als Argument zum Fällen gefährdeter Bäume verwendet wird (anstatt beispielsweise Wege ein paar Meter zu verlegen), könnte hier ein schönes Beispiel für einen höchst interessanten Prozess - der niemanden behindert - entstehen.
    Gruß
    Rheinhilde