Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Ned blos schwätza

Am 15. April 2023 war es soweit, das AKW Neckarwestheim wird um 23:59 Uhr endgültig abgeschaltet. Vor dem Meiler feierten Atomkraftgegner das Ende von Block 2.
"Heute ist ein guter Tag!"

Aber für die nächsten Jahrzehnte bleiben noch große Aufgaben zu erledigen. Es gibt weltweit noch kein Endlager für den radioaktiven Abfall der AKWs. In Fukushima werden Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser einfach ins Meer geleitet.
In Deutschland werden radioaktive Abfälle in unterschiedlichen Zwischenlagern aufbewahrt. Neben den zentralen Einrichtungen in Gorleben, Ahaus und Lubmin gibt es zwölf Lager an den Kernkraftwerksstandorten. Im Zwischenlager Neckarwestheim lagern 151 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Abfall wie z.B. ausgediente Brennelemente. Es wird in Deutschland insgesamt mit mindestens 10.500 Tonnen hochradioaktiver Abfälle aus Brennelementen gerechnet. Experten rechnen damit, dass erst 2100 ein Endlager für diesen Atommüll in insgesamt ca. 1.900 Castoren gefunden sein wird. Ein Castorbehälter wiegt leer mehr als 100 Tonnen, und damit mehr als ein Verkehrsflugzeug. Ein Castor kostet 1,5 Millionen Euro.
Wird es den Menschen in einer Million Jahren noch geben? Seinen Atommüll jedenfalls schon.

Comentarios 4

  • jopixl 17/04/2023 9:37

    Hier wird sie wieder sichtbar die "German Angst"...es gibt mittlerweile neue Technologien,die sogar den gefährlichen Atomüll "verbrennen".Die ganze Welt zumindest die führenden Industrieländer setzen weiter auf sauberen Atomstrom und lachen nur über die dummen Angsthasen in Deutschland!
    Gleichzeitig lassen wir zu, das amerikanischen Atomwaffen in Deutschland stationiert sind und wir uns in einem Konflikt zur atomaren Zielscheibe machen!...das macht mir wirklich Angst!
    • Burkhard Bartel 17/04/2023 11:25

      Lieber Jopic, mit einem solchen Kommentar wie von dir habe ich natürlich gerechnet. Unsere Bevölkerung ist ja gespalten, die Mehrheit ist fürs Weiterlaufenlassen. Ich sehe das ganz anders. Wenn Fukushima in Deutschland passiert wäre, würde sich aber wohl niemand mehr für die Atomkraft einsetzen. Und wahrscheinlich würden dann sogar Tausende jeden Samstag in Büchel gegen die dort gelagerten Atombomben und deren Abschaffung demonstrieren. Die einzigen Bundeswehr Tornado-Flugzeuge, die flugfähig sind, sind dort bereitgestellt. Im Kriegsfall würden sie die dort stationierten amerikanischen Atombomben ins Zielgebiet fliegen und dort abwerfen. Wahrscheinlich doch über Russland und nicht über den Fuji-Inseln. Und dann wäre das auch unser Ende. Ja, mit dieser Gefahr leben wir jeden Tag. Aber Tschernobyl und Fukushima, das ist ja schon lange her, und wir neigen zu Vergesslichkeit. Ich kann mich aber noch sehr gut an den Mai 1986 erinnern, als das Atomkraftwerk in Tschernobyl explodierte und in der Folge unsere Kinder nicht mehr an den Sandkasten durften und sogar in Nord-Norwegen die Rentiere vergiftet starben. Plutonium entsteht in AKWs, und es ist das giftigste Gift, das wir kennen. In der Natur kommt Plutonium gar nicht vor, es wird nur von Menschenhand hergestellt. Und davon müssen wir Tausende Tonnen für eine Million Jahre sicher lagern, also ca. 40.000 Generationen lang. Ich fürchte mich vor dem einen wie vor dem anderen.
    • jopixl 17/04/2023 12:01

      Nun die Wissenschaft  hat eine neue Technologie bereitgestellt,die diesen gefährlichen Atomüll wieder verwertet und damit auch ein Riesenbeitrag zur Atommüllbeseitgung leistet.Das sollte man mal mit in Betracht ziehen.Denn wie gesagt...auch wenn Deutschland sich aus der Technolgie zurückzieht so machen unsere Nachbarn und "Freunde" munter weiter. Aber diese Kraftwerke könnten viel sicherer und mit neuer Technologie das Energieproblem ohne CO² zu produzieren lösen.Denn Windräder und Solaranlagen sind leider nicht Grundlastfähig.
      Solange das nicht gegeben ist haben wir ein Problem oder es wird weiterhin Kraftwerke geben die eben viel CO² emittieren.
      Ein ganz großes Problem ist auch die Abholzung des Regenwaldes am Amazonas,der Quasi wie eine Klimaanlge der Erde wirkt...noch!Dort besteht dringender Handlungsbedarf!
    • Burkhard Bartel 17/04/2023 12:10

      Dankeschön. Natürlich weiß ich das alles auch. Aber z.B. sahen wir gestern Abend bei Anne Will den Spezialisten Lesch, der sehr entschieden erklärte, dass diese von Ihnen genannte Technologie allerfrühestens im nächsten Jahrhundert zur Verfügung steht. Also geduldig warten und sich derweil fürchten. Auch die anderen genannten Probleme sind uns bewusst und wir arbeiten daran und protestieren. Da haben Sie bei allem recht. Aber es gäbe natürlich noch viel zu sagen, weil es ja auch noch viele andere große und kleine Probleme gibt. Die werden wir hier und heute aber leider nicht lösen, das sind dicke Bretter. Ihnen aber alles gute. Wir bleiben dran.