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Oberbayrische Sommerwettkämpfe

Oberbayrische Sommerwettkämpfe

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Klacky von Auerbach


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Oberbayrische Sommerwettkämpfe

Eigentlich wollte ich gestern dieses Bild hochladen und auch wiederum nicht genau dieses, aber der Schwanentag kam mir zuvor. Daher war der Schwan zuerst dran.
Und das andere Bild, das ich eigentlich hatte hochladen wollen, kommt jetzt halt später.

Am Sonntag waren zwei gloriose Fliegenlasser bei großer Hitze in der oberbayrschen Pampa unterwegs (einer weiblich, einer männlich), um Strohrugeln zu fotografieren. Die waren auch zahlreich vorhanden, denn die Sache war ein paar Tage vorher genauestens ausgekundschaftet worden. Doch als sie hinkamen, war keine mehr da, keine einzige, alle weg, futschikato, geklaut oder so. Bestimmt sind derzeit die Strohrugelklaubanden zahlreich unterwegs, denn auch auf den Nachbarfelden lag, ruhte oder rollte keine.

Aaaber etwas ganz anderes war da, nämlich dieses typisch oberbayrische Sommermotiv. Der unbefangene Betrachter, vor allem der preußische Flachlandtyroler, sieht hier nur Linien aus Gras, ein kleines Dorf, im Hintergrund die Berge und darüber einen schier endlosen bayrisch weißblauen Himmel.

Der kennende Beobachter hingegen erkennt auf den ersten Blick, daß hier gerade ein Mordsevent im Gange ist. Wir gerieten nämlich mitten in den ersten oberbayrischen Kindermähwettbewerb

VON HIER BIS ZU DEN ALPEN
KURZES GRAS
MACHT SPASS.

Hä, was ist denn das schon wieder?. So werdet Ihr Euch fragen.
Ganz einfach:
In Bayern sind gerade Sommerferien und noch bis zum neunten September, und damit den Kindern nicht langweilig wird, wird der jährlich stattfindende Kindermähwettbewerberb ausgetragen, heuer zum ersten Mal. Es werden keine Kinder gemäht, auch die sind hier nicht gerade im Überfluß vorhanden, trotz des Zuzuges im Rahmen diverser Völkerwanderungen, Preußen gen Süden, Afrikaner gen Norden. Es sind Kinder, die mähen. Zu diesem Behufe werden Mannschaften gebildet, gemischte Mannschaften, ein Bub, ein Mädel, er in Lederhosen, es im Dirndl, also beides Bayern, ein Preuße und einer oder eine von ganz woanders her, beide können Junge oder Mädchen sein oder beides oder so, aber jeden Fall ordentlich gemischt, also immer vier in einer Mannschaft. Die Preußen kommen von den in Oberbayern weilenden Urlaubern, die anderen von den irgendwie Hergemachten, auch die können reinrassig sein oder sogar farbig gemischt.
Pro Rennen immer 20 Teams, denn in so viele Bahnen wird das Feld aufgeteilt, wie man oben schön sehen kann.

Der Hauptgewinn ist ein Faß Bier, 1 Hektoliter, für die Elten, und je eine Kiste Limo für die Teilnehmer und -rinnen, dazu je eine Schweinshaxe mit Knödeln oder ne Butterbrezel.
Da jeder Teilnehmer was erhält, werden die Portionen nach hinten immer kleiner bzw. schmäler.

Wie geht das ganze vonstatten?
Auf jeden Fall mit Blaskapelle, Würstchenständen einem riesigen Bierzelt und ner Ochsenbraterei. Ohne all das geht in Bayern gar nichts! Musik, Stände und Zelt stehen hinter uns, sind daher auf dem Bild nicht zu seheh, aber der Duft des Futters weht rüber, und die Musi ist nicht zu überhören.

Das Kommando lautetete
AUF DIE PLÄTZE
FERTIG
LOS!

Vorher wurden noch die Werkzeuge ausgegeben. Jedes Team erhielt fünf Nagelscheren, eine als Ersatz, mit denen der oberbayrische Rasen zu mähen ist, denn es solle alles ordentlich und adrett aussehen, außerdem sollen die Teilnehmer und -rinnnen, vor allem die Preußen und anderern Auswärtigen, Ordnung, Disziplin und Präzision lernen, das hilft auch bei der Integration, jawollja!

Auf das Kommando
AUF DIE PLÄTZE
gingen Teilnehmer und -rinnen an den Start,
auf
FERTIG
hoben sie den Arsch hoch und senkten die Scheren,
auf
LOS
wurde das emsige Mähen begonnen.

Ihr könnt Euch bestimmt das Gejohle vorstellen, das vom Spielfeldrand herüberschallte, wo Fans und Faninnen, Eltern, Großeltern, Geschwister und Spezln die Mannschaften antrieben. Mei, dös war a Gaudi!

Mit fortschreitendendem Wettbewerb wurde es zwar nicht leiser, aber man hörte, wie sich die Zuschauer mehr den weltlichen Genüssen hingaben, vor allem Wein, Weib und Gesang, Ochsn, Bier und Brezn, während die Mannschaften um die Wette schnippelten.

Ich nahm das Bild in einer Wettkampfpause auf, als die Teilnehmer sich ne Limo holten, aber man sieht ganz deutlich, daß die linken Mannschaften zu diesem Zeitpunkt in Führung lagen, doch das kann sich noch ändern, denn die Sache geht lange.
Gewinner wird die Mannschaft, die zuerst hinten an den Bergen ist, also bei den hinteren etwas helleren da unter den Wolken. Ihr könnt den weiteren Verlauf des Wettbewerbes in Presse, Funk und Fernsehen in den nächsten Tagen und Wochen verfolgen.




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Der Kampfrichter
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Klacky von Auerbach

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