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Operation Gomorrha

Operation Gomorrha

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gelbhaarduisburg


Free Account, Duisburg

Operation Gomorrha

Hamburg, 1943

Dieses Foto entstand unmittelbar nach „Operation Gomorrha“, dem Hamburger Feuersturm.

„Operation Gomorrha“ war der militärische Codename für eine Serie von Luftangriffen, die vom 25. 07. bis 03.08. auf Hamburg ausgeführt wurden. Es waren die bis dahin schwersten in der Geschichte des Luftkrieges. Meine Großeltern durchlebten diesen Angriff auf ihrem Schiff mitten in Hamburg. Oma erzählte, dass vor den Bomben flüchtende Menschen, die keinen Platz in Luftschutzräumen gefunden hatten, in ihrer Panik auf im Hafen liegende Schiffe kletterten. In meinen Augen ein sinnloses Unterfangen. Opa muss das ähnlich gesehen haben, denn, so meine Großmutter, er legte mit seinem Schiff ab, als die Frachträume voll von Menschen waren, und lenkte das Schiff elbaufwärts, so gut es eben ging. Er hatte unglaubliches Glück: Schiff und Menschen blieben unversehrt. Für diesen Einsatz sollte ihm von den Nazis ein Orden als Anerkennung verliehen werden, und meine Großmutter erzählte immer wieder voller Bewunderung, dass Opa dies ablehnte mit der Begründung, die Ehre gebühre allein „der Firma“, also seinem Chef. Der die Auszeichnung auch annahm – ob später zu seinem Schaden, ist mir nicht bekannt.

- Zum Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs -

http://www.bombenkrieg-gegen-hamburg.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Gomorrha

Comentarios 15

  • gelbhaarduisburg 06/02/2016 16:56

    @Charly Charity
    Ohne dich beleidigen zu wollen: "mutig", also, das ist Quatsch! Ich hab was zu erzählen und tue das. Mit Mut hat das gar nix zu tun, das is´n ganz nornaler menschlicher Zug.
  • Charly Charity 06/02/2016 16:16

    Eine ganz wundervolle Aufnahme und eine sehr berührende Geschichte! Ich finde es sehr mutig von Dir, Dich in dieser Form zu zeigen und zu öffnen!
    liebe Grüße Dagmar
  • Harpagornis 06/02/2016 16:00

    Eine Geschichte, die einen nur schwer loslässt. Bei solchen Erinnerungen wird mir innerlich immer alles ganz schwer. Kurzum: Ein Bild das ich nicht mit vielen Worten stören möchte, sondern es lieber im Stillen bewege. Danke fürs Zeigen!
  • gelbhaarduisburg 09/05/2015 20:55

    @KarinDat.
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man in so einer Situation wie die Beiden sie gerade hinter sich hatten, irgendein wie auch immer geartetes gestelltes Foto hinkriegen oder mitmachen könnte.
  • KarinDat. 09/05/2015 20:34

    Toll, dass du uns diese Geschichte erzählt hast!!!
    Zu der Zeit waren ja eigentlich gestellte Fotos mit ernsten Gesichtern angesagt...aus dem Blick der Beiden spricht "einfach nur" Glück.
    Karin
  • Creatom 08/05/2015 18:31

    Großartig Jens!
    Riesen Respekt an deinen Opa.
    Das sind die Helden des Alltags.
  • Mastkorb 08/05/2015 12:15

    Das Bild und die Geschichte dazu ... genial wäre wohl unangebracht ... aber berührend auf alle Fälle !!

    VG Ingo
  • soulfully 08/05/2015 11:58

    ....GROßARTIG !!

    LG
  • smokeonthewater 08/05/2015 10:13

    My boat is my castle.
  • motorhand 08/05/2015 9:38

    Die Holztür paßt ja irgendwie gar nicht auf ein Schiff.
  • gelbhaarduisburg 08/05/2015 8:25

    @motorhand
    Ja, stimmt, auch für mich ein Juwel: diese Mimik habe ich später bei beiden nie gesehen.
  • motorhand 08/05/2015 7:56

    Das Bild ist wunderbar, vor allem die Gesichter !
  • bella67 08/05/2015 7:40

    Die beiden sind einfach klasse! Ein wirklich toller Mann, Dein Opa. RESPEKT!!
    Dem Bild hast Du wieder zum leben verholfen..ich liebe alte Bilder. Meine Mama hat auch eine Blechschachtel mit vielen alten Fotos und sehr vielen Geschichten dazu. Leider sind viele Kinder und Jugendfotos bei der Flucht (bei Breslau/Langewiese) zurückgelassen worden....sie hat zum Glück sehr viel aufgeschrieben. Es war so dramatisch und sie war bei der Flucht erst neun Jahre alt...ihr Opa ging dabei verloren, er kam erst viel später wieder dazu. Ihr Papa war lange in Gefangenschaft, weil er gegen die Nazis gesprochen hatte. Zum Glück hatte er so viele Talente, wie schustern, schreinern, schauspielern und musizieren, das die wahnsinnigen ihn nicht umbrachten, sondern arbeiten ließen. Er kam, nachdem er schon einige Jahre durch das rote Kreuz gesucht wurde, halbverhungert, bei Nacht an dem Hof an, wo sich seine Familie nach der Flucht aus Schlesien aufhielt, an. In Landshut! Er war nicht mehr der "Alte" aber er war wieder mit seiner großen Familie vereint. Ich liebe es, wenn meine Mutter diese Geschichten auspackt...
  • westfalia 08/05/2015 7:12

    Gut das du die Geschichte hier erzählst. Klasse dein Bild, toll aufgearbeitet.
    Das schöne an der Geschichte ist, dass sie deutlich macht, das Opposition auf der kleinen Ebene durchaus möglich war und jeder der irgendwie wollte, auch ein Stück Distanz halten konnte.
    Später bei den Auschwitzprozessen war ein Standartargument der Verteidigung die Sache mit dem Befehlsnotstand. Jeder, der sich geweigert hätte in einem KZ Dienst zu tun, wäre schließlich selbst dort gelandet und dort zu Tode gekommen...,
    es ist kein einziger solcher Fall bekannt!
  • Katrin Gems 08/05/2015 6:50

    Solche Geschichten werden noch immer viel zu selten erzählt.
    Und wir vergessen, wie grausam Krieg ist.
    Das idyllische Bild dazu steigert die Wirkung der Geschichte für mich.