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Orionnebel (M 42/43)

Orionnebel (M 42/43)

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Axel Martin


Free Account, Mülheim-Ruhr

Orionnebel (M 42/43)

Der Orionnbel ist wohl der bekannteste Emissionsnebel. Die in einer Entfernung von ca. 1350 Lj stehende Gaswolke ist eins der aktivsten Sternentstehungsgebiete in unserer kosmischen Nachbarschaft. Eine davorliegende Gaswolke teilt den Nebel optisch in zwei Teile, die in Messiers Nebelkatalog jeweils eine eigene Bezeichnung erhielten, in wirklichkeit aber zusammengehören.
Oberhalb des Orionnebels ist der bläulich leuchtende "Running Man" Nebel (NGC 1973/1975/1977) zu sehen. Er ist ein Reflexionsnebel - also eine Gaswolke die nicht selber Leuchtet, sondern stattdessen das Licht der in sie eingebetteten Sterne zurückwirft.
Zusammen mit den im gesamten Bildfeld verteilten schwachen Nebelausläufern gehören sowohl der "Running Man" Nebel, als auch der Orionnebel zu einer gewaltigen Gaswolke, die fast das komplette Sternbild Orion ausfüllt. Zu dieser Gaswolke zählen auch die bereits von mir gezeigten Bereiche um den Pferdekopfnebel

Die Nebel um Alnitak
Die Nebel um Alnitak
Axel Martin

und Barnard's Loop

Barnard's Loop
Barnard's Loop
Axel Martin


Aufnahmedaten:

Ort: Rooisand Desert Ranch / Namibia
Kamera: Canon EOS 20Da
Optik: Sigma 300mm/2,8 EX APO HSM (abgeblendet auf Blende 4,5)
Belichtung: 6x300s (Gesamtbelichtung: 30min) bei ISO 800 mit externem Dunkelbildabzug
Aufnahmedatum: 21.12.2005
Nachführung manuell mit 12,5mm-Fadenkreuzokular bei f=600mm auf Vixen Atlux-Montierung
Fokussierung mit Live-View
Steuerung der Kamera mit Canon TC-80N3 Timer-Auslöser

Bearbeitung:

Fitswork:
- (Einzelbild) Dunkelbild subtrahiert
- (Einzelbild) Export des unskalierten Bildes im 32Bit FITS-Format (integer)

DeepSkyStacker:
- Stacking der Einzelbilder im Modus "Durchschnitt"
- Export des unskalierten Bildes im 32Bit FITS-Format (integer)

Fitswork:
- Helligkeitsanpassung im Histogramm (Funktion: Punkte)
- Export des Bildes im 16Bit TIFF-Format

Photoshop CS4:
- durch Stacking entstandene dunkle Ränder beschnitten
- Cosmics entfernt (Reparaturpinsel bzw. Gummistempel)
- vertikale Störstreifen entfernt (externes Aktionsskript)
- Hintergrundrauschen minimiert (externes Aktions-Skript)
- Farbintensität der ausgebrannten Sterne intensiviert (externes Aktions-Skript)
- Farbintensität um 20% erhöht
- Gradationskurven-Korrektur
- Tonwertkorrektur
- leichte Schärfung mit unscharfer Maske
- Sterndurchmesser minimiert (externes Aktions-Skript)
- Rauschen reduziert (externes Aktionsskript)

Anmerkung ... um entsprechenden Anmerkungen vorzugreifen:

Das Bild war damals meine zweite Astroaufnahme mit einer digitalen Spiegelreflexkamera überhaupt. Ausgehend von meinen Erfahrungen mit der chemischen Astrofotografie - ohne eigene Dunkelkammer - habe ich damals versucht einen Kompromiss aus Tiefe (lange Belichtungszeit) und "Nichtausbrennen" des Kernbereiches (kurze Belichtungszeit) zu finden.
Diesen Kompromiss sieht man dem Bild auch deutlich an: 6 x 300s ist für die schwachen Nebelausläufer wesentlich zu kurz! Die dunklen Teile des Bildes rauschen recht stark. Die helleren Teilbereiche des Orionnebels werden recht rauscharm dargestellt, wobei 300s für den Kernbereich bereits deutlich zu lang sind - er ist hoffnungslos überbelichtet.
Aus heutiger Sicht würde ich in einem solchen Fall natürlich eine HDR-Aufnahme machen. Ausgehend von meinen letzten Namibia-Erfahrungen würde ich momentan wahrscheinlich...

1) das Objektiv mit f/5,6 etwas stärker abblenden, damit die Bildfehler in den Bildecken weiter reduziert werden.
2) eine Belichtungsserie erstellen und diese dann zu einer Aufnahme kombinieren. Wahrscheinliche Belichtungszeiten: 6 x 1200s (wenn der Himmel es erlaubt evtl. auch 6 x 1500s) + 6 x 900s + 6 x 450s + 6 x 60s + 6 x 30s. (Gesamtbelichtungszeit = 4,4h bzw. 4,9h)
3) interne Dunkelbilder verwenden, weil diese eine noch bessere Korrektur des Dunkelstroms ermöglichen. (glatterer Hintergrund)
4) je nachdem, wie die aktuellen Tests eines Astro-Kollegen verlaufen, würde ich ggf. die Empfindlichkeit der Kamera auf ISO 1600 erhöhen und dafür die Belichtungszeiten entsprechend halbieren. Das durch die gesteigerte Empfindlichkeit erhöhte Rauschen müsste dann jedoch durch entsprechend mehr Bilder - jedoch nicht doppelt so viele - ausgeglichen werden. Wahrscheinlich also: 9 x 600s (bzw. 9 x 750s) + 9 x 450s + 9 x 225s + 6 x 30s + 6 x 15s (Gesamtbelichtungszeit = ~3,3h bzw. ~3,6h)

Aber das sind Überlegungen für in (mindestens) einem Jahr - vorher ist bei mir kein neuer Astrourlaub auf die Südhalbkugel geplant ... leider.

Comentarios 1

  • Hillebrechts Fotomäuse 29/04/2009 15:55

    Hallo Axel,
    das Rauschen stört mich gar nicht, der Anblick ist einfach zu faszinierend. Was für ein Himmel, was für eine Arbeit – und was für eine tolle Beschreibung, das hat ja schon Rezeptcharakter.
    Weiter so!
    LG
    Rudolf