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Polizeiwache Nord (Steinwache) Dortmund>> TEXT

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August Lange


Free Account, Krefeld

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Holzbrennerei eines ehemaligen Polizeibeamten.

Geschichte der Steinwache
Gedenkstätte Steinwache

Um 1926/27 wurde mit dem Erweiterungsbau des Polizeireviers im Dortmunder Norden begonnen. Im Baustil der „Neuen Sachlichkeit“ wurde neben dem Gebäude des 1906 errichteten Polizeireviers ein fünf Stockwerke hoher Verwaltungs- und ein ebenfalls fünfgeschossiger Polizei-Gefängnistrakt errichtet, der im Herbst 1928 bezugsfertig war.

Nach der Fertigstellung des Polizeigefängnisses galt die Steinwache ab 1929 - in einschlägigen Kreisen auch „Burg am Steinplatz“ genannt - in der Dortmunder Bevölkerung als Standort der Polizei.

Gegen Ende der Weimarer Republik zählte das Gefängnis, in dem man einen sozial-integrativen Strafvollzug praktizierte, zu den modernsten in Deutschland. Der Verbindungsbau zwischen dem Verwaltungs- und Gefängnistrakt, in dem heute die Auslandsgesellschaft NRW untergebracht ist, diente vor 1933 vorwiegend als Schlaf- und Schulungsgebäude des Polizeipersonals.

Einem Presseartikel des Dortmunder Generalanzeigers vom 16.Juni 1927 zufolge, befanden sich im Gefängnistrakt im 1. Obergeschoss Zellen für insgesamt 45 Gefangene, im 2. Obergeschoss für 43 und im 3. Obergeschoss für 38 Gefangene.

Das Erdgeschoss des Gefängnisses enthielt Vernehmungs-, Aufnahme- und Wartezimmer, Gefangenenküche und Arztraum sowie die Wohnung des wachhabenden Polizeibediensteten.

Nach 1933 Gestapogefängnis

Mit dem Auftreten der Gestapo im Gefängnis seit Sommer 1933 wurden einige Bereiche des Zellentraktes - entgegen ihrer ursprünglichen Funktion - zur Folterung und Erpressung von Geständnissen von Regimegegnern missbraucht.

Besonders schmerzliche Erinnerungen verknüpfen sich für ehemalige politische Häftlinge mit der damaligen Zelle 19, von vielen als „Isolierzelle“, „Fertigmachzelle“ oder „Mordzelle“ bezeichnet. Für die Ausstellung wurde diese Zelle rekonstruiert.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Steinwache unter der Leitung der Gestapo zu einer der berüchtigsten Folterstätten im Deutschen Reich und erhielt den Beinamen „Hölle Westdeutschlands“.

Von 1933 - 1945 waren hier insgesamt 65.000 Personen inhaftiert, davon etwa 30.000 Frauen und Männer aus „politischen Gründen“. Darunter wiederum über 10 000 ausländische Zwangsarbeiter. Zahlreiche Funktionäre politischer Parteien und Gewerkschaften, Vertreter der christlichen Kirchen, jüdische Mitbürger, Sinti und Roma und ausländische Zwangsarbeiter wurden in der Steinwache verhört, misshandelt und festgehalten; einige für wenige Wochen, andere für Monate und Jahre.

Viele der Verhafteten wurden später in Konzentrationslager deportiert. Die Inhaftierten kamen nicht nur aus Dortmund, sondern aus dem gesamten Regierungsbezirk Arnsberg.

Während der alliierten Luftangriffe auf Dortmund blieb das Gebäude der Steinwache, einschließlich des Gefängnistraktes, von schweren Beschädigungen durch Bombenangriffe verschont.

Die Steinwache von 1945 - 1992

Nach dem Krieg diente das Gebäude an der Steinstraße weiter als Gefängnis und von 1961 - 1986 als städtische Übernachtungsstelle für Nichtsesshafte.

In den 80er Jahren war das gesamte Areal der Steinwache vom Abriss bedroht, bis schließlich 1984 der Dortmunder Rat beschloss, sowohl das Polizeiverwaltungsgebäude Steinwache als auch den Zellentrakt des Gefängnisses zu erhalten. Ende 1984 erhielt die Stadt Dortmund von der Landesregierung NRW das Gebäude als Schenkung; 1987 wurde das Stadtarchiv zum Bedarfsträger des Gefängnistraktes bestimmt.

Seit 1989 wurde unter der Leitung von Dr. G. Högl, Direktor des Stadtarchivs Dortmund, in Zusammenarbeit mit einem Designer- und Architektenbüro und der örtlichen Denkmalpflegebehörde eine dem Gebäude angemessene Ausstellungskonzeption entwickelt.

Am 14. Oktober 1992 konnte die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache mit ihrer ständigen Ausstellung “Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933 – 1945“ eröffnet werden.

Aus:
http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/stadtarchiv/steinwache/index.html

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Diafragma 6
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