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Randwanze (Leptoglossus occidentalis) als Navigationshilfe

Randwanze (Leptoglossus occidentalis) als Navigationshilfe

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Erwin Hachmann


Free Account, Grünwald

Randwanze (Leptoglossus occidentalis) als Navigationshilfe

Die Wanze setzte sich auf die Wanderkarte und "half" uns dadurch, den nächsten Ausflug zu planen (Lana bei Meran/Südtirol).

Aufnahme: Völlan/Lana bei Meran/Südtirol (Ende September 2008)

Informationen zu dieser Wanze siehe:
http://www.waldwissen.net/themen/waldschutz/invasive_neue_arten/bfw_bockkaefer_wanze_2007_DE

Zitiert nach "Waldwissen":
Randwanze Leptoglossus occidentalis kurz in Österreich

Zahlreiche, ungewöhnlich große Wanzen wurden im Herbst in der Nähe des BFW in Schönbrunn/Wien gefunden. Die Tiere wurden als Leptoglossus occidentalis (Heidemann, 1910) identifiziert, eine zu den Randwanzen gehörende Art, die im Herbst 2005 erstmals für Mitteleuropa an einzelnen Exemplaren in Wien, Kärnten und Tirol nachgewiesen wurde (Rabitsch und Heiss 2005), 2006 auch in Salzburg (Nowotny 2007).


Die 16 bis 20 mm große Wanze ist bräunlich gefärbt, in der Körpermitte weist sie eine feine, quer verlaufende weißliche Zeichnung auf (Abbildung 3). Die Oberseite des Hinterleibs ist gelb bis gelb-orange und nur während des Fluges gut sichtbar. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist die auffallende, blattartige Verdickung der Schiene der kräftigen hinteren Beine (Abbildung 4). Auf den Hinterschenkeln finden sich deutlich sichtbare Zähne. Im Gegensatz zu den meisten Verwandten der Randwanze verströmen ihre Stinkdrüsen keinen unangenehmen, sondern einen an Äpfel erinnernden Duft.


Da die Tiere flugfähig sind, ist regional eine Ausbreitung sehr wahrscheinlich. Ein Überleben unter unseren Klimabedingungen erscheint möglich, da sie als adulte Tiere (häufig im Schutz von Gebäuden) überwintern. Die Verschleppung über größere Entfernungen dürfte in verschiedenen Entwicklungsstadien mit Zier- und Forstpflanzen erfolgen.


Bei Leptoglossus occidentalis überwintert das adulte Tier und saugt im Frühjahr an Blüten und Samen. Die weiblichen Wanzen legen die Eier an Nadeln ab. Die jungen Larven ernähren sich anschließend von den sich entwickelnden Zapfen, gelegentlich auch von Nadeln. Nach fünf Larvenstadien häuten sich die Larven zur Imago, die etwa ab August zu finden ist. Als Wirtspflanzen dienen Nadelgehölze, vor allem Kiefern-Arten und Douglasie. Daneben sind diese Wanzen in Europa auch an Picea, Abies, Cedrus sowie an Juniperus beobachtet worden.


Die Art gilt in den USA als Schädling, da sie die Samenproduktion verringern kann. Sie verursacht aber keine äußerlichen Schäden. Es ist derzeit schwierig zu beurteilen, ob diese Art für die österreichische Forstwirtschaft (Stichwort Douglasie) bedeutend werden könnte, die Gefahr einer Massenvermehrung scheint eher gering. Viel wahrscheinlicher ist, dass diese Art als störender Faktor (Lästling) in Städten bei der herbstlichen Quartiersuche wahrgenommen wird.

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