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~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen Teil 2~

~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen Teil 2~

18.701 11

~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen Teil 2~

Besuch in der Gedenkstätte mit Endzeit und Karola Hoppe

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Teil 1

~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen ~
~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen ~
Ich bin der Martin ne


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Der Transport in´s Gefängnis geschah in einem Kleintransporter ohne Fenster und bei völliger Desorientierung. Man fuhr nie den direkten Weg und über große Umwege, um den Verhafteten im Unklaren zu lassen, wo er hingebracht wurde. Der Wagen war anonym hergerichtet, z.B. mit der Aufschrift "Obst und Gemüse".
""Obst- und Gemüsetransporter""
""Obst- und Gemüsetransporter""
Ich bin der Martin ne

Dies mußte man nach einiger Zeit aber ändern, da vermehrt Nachfragen aus der Bevölkerung kamen, wo denn dieses zu kaufen sei.
Im Gefängnis angekommen und durch eine Schleuse gefahren, mußte man dann zu Boden blickend vom Innenhof zum Vernehmungsgebäude gehen. Dort mußte man sich entkleiden und in sämtliche Körperöffnungen blicken lassen
Dann wurde man über den obigen Gang in die Haftzellen und Vernehmungsräume gebracht. In dem Gang seht Ihr Leitungen mit Unterbrechungskontakten an der Wand. Benahm man sich nicht artig zog ein Beamter an der Schnur, löste einen Alarm aus und man wurde in Strafzellen gebracht (dazu später mehr).
Hinten seht Ihr rote Lämpchen. Diese dienten dazu den Arbeitsablauf zu unterstützen. Es durfte nie ein Insasse auf einen anderen treffen und wenn eine Lampe rot leuchtete, hieß es zu warten bevor der nächste Gang betreten werden durfte.
Über den Türen seht Ihr Klappen. Dies waren Lampen, die in die Zelle geschwenkt werden konnten um den Insassen zu überwachen. In den Zellen hatte man sich ordnungsgemäß zu verhalten, z.B. mußte man auf dem Rücken zu schlafen mit den Händen auf dem Bauch. Tat man das nicht, erschien ein Mitarbeiter und knallte den Verschlußriegel der Tür solange auf und zu, bis man sich ordentlich bettete. Im Schlaf dreht man sich schon mal und bei einem voll besetzten Gang dürfte das Geräusch also ziemlich oft zu hören sein.

Teil 3

~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen Teil 3~
~ Stasi-Gefängnis Berlin Hohenschönhausen Teil 3~
Ich bin der Martin ne

Comentarios 11

  • Steffen Rabenau 03/04/2008 23:36

    Danke Martin, ich finds Klasse mit dieser Doku. Interessant, von jemanden Eindrücke zu lesen, der das nicht erlebt hat und wahrscheinlich weit weg davon war zu dieser Zeit.
    Bin gespannt !!
    LG
    Steffen
  • Ich bin der Martin ne 02/04/2008 18:44

    Danke für Euer Interesse und Eure Anmerkungen..insbesondere Dir, Steffen.
    Nachdem wir da waren, habe ich ein bißchen mehr verstanden, warum Du dort nicht mehr mit hin wolltest. Wenn ich hier etwas falsch rüberbringe oder etwas auslassen sollte bei meiner Doku, kannst Du mich gerne berichtigen. Ich versuche nur deutlich zu machen, was geschah. Denn vergessen sollten wir nicht..
  • Steffen Rabenau 02/04/2008 16:23

    Als ich in so einem Auto tranportiert wurde, dachte ich, was machen die, wenn ich sage, dass ich pinkeln muß ? Die "Kabine" war so eng, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie es gehen sollte. Aber die Jungs waren ja gerissen. Sie gaben mir einen 5-Liter-Eimer in meine "Kabine" und ich durfte mit Handschellen an den Handgelenken und im Sitzen meine Notdurft verrichten. Als ich das bewerkstelligt hatte, rief ich, dass ich fertig bin. Den Eimer nahmen sie nicht zurück. Ich hatte ihn für ca. 2 Stunden dann weiter zwischen meinen Füßen. Das vergesse ich denen nie !!
    Gruß
    Steffen
  • Robert Wohlgemuth 02/04/2008 15:22

    hochgradig interessant, aber auch gruselig!
    bin gespannt auf den nächsten Teil!
  • Ralph G aus P 01/04/2008 22:36

    Bedrückend gut ins Bild gesetzt! Ein Stück Zeitgeschichte.
    P.S. War schön euch mal kennegelernt zu haben, auch wenn's zum gemeinsamen Fotografieren diesmal nicht geklappt hat.
    Viele Grüße, Ralph
  • Mr.Marodes 01/04/2008 19:11

    Auch ne schöne Location. Jedenfalls zur heutigen Zeit. Gut rübergebracht.
    lg Volker
  • AF verspielt 01/04/2008 14:43

    Deine Story werde ich im Auge behalten .. die Location so an sich ist bestimmt interessant zu fotografieren .. aber bei dieser Geschichte .. läuft einem nicht mal der böse Schauer über den Rücken ... mein Gott die armen damaligen Insassen ... das die heute noch nicht klar kommen .. kann ich mir nur zu gut vorstellen!!

    LG Andrea
  • MARIO PLASS 31/03/2008 23:47

    ich habe diese führung auch schonmal mitgemacht. ich war damals sehr schockiert über die dinge, die uns eine ehemalige da erzählt hat. es ist kaum zu glauben, dass sowas in deutschland bis fast in die neunziger möglich gewesen ist. zum glück geschichte..

    aber jetzt zum foto.
    ich finde es ausgesprochen gut, dass dieses bild ohne bearbeitung ist. das wäre unter dem geschichtlichen und menschlichen gesichtspunkt nichts weiter als effekthascherei. es so zu zeigen ist ok. hier von einer location zu sprechen, ist für meinen geschmack unangebracht.
    ich find´s gut, dass du dich damit auf diese "natürliche" weise auseinandersetzt.
  • Christopher Nolte 31/03/2008 22:49

    2001 war ich mit einem Freund selber dort und machte eine Führung mit. Wir hatten das Glück, dass ein Zeitzeuge ebenfalls zur Besichtigung kam und unserer Führung beiwohnte. Er konnte sehr genau über Abläufe erzählen und sehr nahegehend die Führerin ergänzen, so dass diese auch noch lernen konnte. Für uns war es sehr interessant und bedrückend zugleich.

    An diesen Zellengang kann ich mich auch noch gut erinnern. Wir können alle froh sein, dass Hohenschönhausen heute nur noch Geschichte ist, wobei die ehemaligen Insassen wohl noch heute damit zu kämpfen haben, die dortige Zeit zu verarbeiten.

    Ich werde deine Geschichts-Serie aufmerksam verfolgen.

    VG,
    Christopher
  • Bea Dietrich-Gromotka 31/03/2008 22:45

    Spannende Info zu dem aussagekräftigen Bild..
  • - hawkpix - 31/03/2008 21:48

    Gute Doku.
    @Christian: wenn Du da drin gesessen hättest so wie viele unschuldige, würdest Du die Location nicht mehr klasse finden. Soetwas weckt schlimme erinnerungen.

    LG Falk