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STREIK FÜR DAS WOHL DER KINDER UND PÄDAGOGEN

STREIK FÜR DAS WOHL DER KINDER UND PÄDAGOGEN

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Maren W.


Premium (World), Hessen

STREIK FÜR DAS WOHL DER KINDER UND PÄDAGOGEN

vornweg: ich liebe meinen Beruf, er bringt mir Energie und Freude!
Einzelne Schritte, Kleinigkeiten können Welten verändern und Schulkinder abgelöst von Leistungsdenken in ihrer Ganzheit persönlichkeitsbildend gefördert werden!

ABER:
....es gibt GRENZEN......sie beginnen für mich da, wenn das Wohl von Kindern und nicht zuletzt mein eigenes als Sozialpädagogin Schaden nimmt!!!!

deswegen finde ich den geforderten GESUNDHEITSTARIFVERTRAG absolut notwendig!!!!

Ich führe dies auf Rahmenbedingungen zurück, die nicht stimmen. Gerade im Schulkindbetreuungsbereich, der nicht gesetzlich garantiert werden muß, sind die Bedingungen noch schlechter, als im Kindergartenbereich (z..B. Personalschlüssel, weniger Vorbereitungszeit).
Hinzukommend fehlt eine Lobby diese schlechten Rahmenbedingungen zu verbessern.
Raumenge, Platzmangel, Lärm, zu wenig Personal, fehlende Raumdämmung und dadurch zunehmende Aggressivität und Gewalt bei Kindern stelle ich im Alltag fest. An Regentage mag ich nicht denken.....da potenziert sich dieser Zustand.

Zwei Räume für 52 Kinder, plus 12 Kinder, die schon nicht mehr in die Betreuungsräume passen und täglich mit uns aus der Not heraus in den Elternraum eines Kinderhauses wandern. Dieses Jahr sollen noch mehr aufgenommen werden, in (vorübergehend) anderen Räumlichkeiten! Zwischenlösungen.....bis irgendwann die Ganztagsschule kommen wird, doch dafür fehlt der Raum.....ein Anbau muß her (das kostet.......)

Seit Jahren setze ich mich in meinem Beruf für das Wohl von
Kindern ein, und versuche den Alltag mit den mir zu Verfügung
stehenden Mitteln bestmöglichst zu gestalten.
Das Budget versuchen wir ebenfalls stetig zu erhöhen, denn es ist zumindest in der Schulkindbetreuung, in der ich arbeite, einfach zu wenig.

Ein Beispiel:ca 12 Euro für Fachliteratur haben wir immerhin auf ca50 Euro aufstocken können, unvorstellbar, aber mehr wurde nicht genehmigt!

Seit Jahren wünschen wir ein Festnetzanschluss (zum Kostensparen) ein Fax und Internet! Eine Leitung, die durch die Schule verlegt werden müsste, sei einfach zu teuer, Ende des Jahres...vielleicht.....

Bis vor kurzem stand für 52 Kinder ca 500 Euro IM JAHR Basteletat zu Verfügung. In diesem Jahr hatten wir es endlich geschafft ihn zumindest für 82 Kinder auf ca 1500 Euro zu erhöhen.
Doch bevor wir an das Geld herankommen, sind dieses Jahr die Auflagen so hoch, das wir nur das "allernötigste" kaufen dürfen. Natürlich haben wir gelernt Angebote zu machen, die nichts kosten.....so arbeiten wir schon lange..... Sparen, wo man eigentlich nicht mehr sparen kann....
....achja, wir sind eine BILDUNGSEINRICHTUNG .......Bildung darf natürlich NICHTS KOSTEN!! Ein Hoch auf die ZUKUNFT!

Flexibilität und Improvisation gehört zum Alltag und macht ihn interessant.Täglich neuen Situationen und Anforderungen gerecht werden. Ansprüche von Seiten der Kinder, Eltern, Schule, Lehrern, Träger, der Politik, dem Team und nicht zuletzt meine Eigenen sollen in ein Konzept passen.
Dieses individuelle Konzept haben wir entwickelt, kein Bildungsplan von 1- 10 kann es ersetzen. Er kann eine gute Grundlage sein.

Immer mehr Eltern, die doppelt berufstätig sind, Alleinerziehende die Kinder gut betreut wissen wollen, immer mehr auffällige Kinder, die es notwendig hätten individuell gefördert zu werden.

Unsere Aufgabe: die Kinder STÄRKEN, zu eigenverantwortlichem Handeln befähigen, um sie bestmöglichst auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. das würden wir gerne.......
....doch
.....eine von drei Mitarbeitern (für 50 Kinder in der Kernzeit ) ist stetig mit alltäglicher Organistation beschäftigt ( es fehlen Leitungsstunden, die man uns nicht aufstockt)
Eine von den beiden übrigen bietet ein Projekt für maximal 12 Kinder an. Die restlichen 38 werden von einer Person betreut. Hier kommt man an manchen Tagen noch nicht mal dazu einem Kind 5 Minuten zuzuhören. Erst am Nachmittag entspannt sich die Lage.

............Mir fällt dazu nichts mehr ein.......es müsste sich definitiv vieles ändern......um die Arbeitsbedingungen so zu schaffen, das weder für Kinder noch für Sozialpädagogen gesundheitliche Risiken bestehen.

Ab September soll ein Gesetz gültig sein, das beispielsweise Kindergruppen im Hortalter auf 20 Kinder reduziert......
Leider haben Einrichtungen einen sogenannten "Bestandsschutz". Es muß nicht geändert werden, solange die Betriebserlaubnis nicht geändert wird.....
..... wieso werden Gesetze erlassen, die dann nicht zur Anwendung kommen?????

mehr Informationen zum Streik: http://www.verdi.de/
http://www.streik.tv/130509

Comentarios 8

  • Toni R. 24/05/2009 11:48

    Ich meine auch, es ist lange lange an der Zeit,
    dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
    aufgewertet wird.
    Es geht schließlich um die wichtigste Aufgabe in der Gesellschaft.
    GLGToni
  • gerla 24/05/2009 10:14

    !!!
  • Robert Nöltner 21/05/2009 9:54

    Du hast völlig Recht
    LG Robby
  • Eddy H. 18/05/2009 15:18

    Ich kann krmelflo nur beipflichten... Meine Sympathien und Unterstützung habt ihr.

    GLG
  • Thomas Lebkücher ™ 17/05/2009 22:03

    ... meine Sympathie habt ihr !

    Gruß
    ToM
  • krmelflo 17/05/2009 12:51

    Es ist schon sehr armeseelig wie Deutschland mit seiner Zukunft umgeht. Da haben Industriekonzerne und Banken eine größere Lobby und vor allem eine höhere Priorität als Kinder. Da wird gefordert, dass man als Elternteil schnell wieder arbeiten geht, aber was dabei aus den Kindern wird interessiert niemanden.
    Allein, wenn ich mir den baufälligen Kindergarten meines Sohnes ansehe, bekomme ich Angst. "Dann schaff ihn doch woanders hin" bekomme ich oft zu hören. Ja, wohin denn? Es gibt ja kaum Plätze die eine Kinderbetreuung auch für Schichtarbeiter möglich macht.
    Ich unterstütze den Streik zum Wohle der Erzieher aber vor allem zum Wohle unserer Kinder, denn nicht jeder kann sich eine Privatschule leisten!
    Viele Grüße
    Silke
  • Kirsten 17/05/2009 11:55

    ungewohnt harsche töne von dir. da hat sich ein langer leidensdruck angestaut....
    ich bin ja sehr weit weg von diesen themen, aber durch die derzeitigen aktionen haben wir auch im bekanntenkreis mit erzieherinnen gesprochen und ähnliches - wenn auch nicht so krass - wie von dir beschrieben - gehört. es dringt also ins bewusstsein, und ich wünsche allen beteiligten, dass das hilft!
    lg
    kirsten
  • Mais 17/05/2009 11:35

    ...mir ist schon übel von hinsehen! Und das hier! Oh` Maren grauslig und deinem Bild samt Text brigt mich zum innehalten.
    Bin ich froh das mein Sohn eine Privatschule besucht. Da bin ich ganz egoistisch!
    Gruß Marion