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Siegmar v. L.


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Tierliebe (I)

Nicht alles was 4 Beine hat kommt in die Pfanne.


Hundemetzger schockiert die Tierschützer

Hohenlimburg/Hamburg. "Bei diesen Angeboten wird doch der Hund in der Pfanne verrückt", heißt es unter anderem auf der Internetseite ( Dieser Link wurde gesperrt. ), für die der Hohenlimburger Axel F. A. verantwortlich zeichnet.


Doch klickt man auf der Startseite weiter zur "Neueröffnung einer Hundemetzgerei in Hamburg", erfasst nicht nur Hundefreunde das kalte Grausen. Dort sind die angebotenen Hunde nämlich nicht verrückt, sondern bereits tot. "Die Hunde kommen per Schiff, abgezogen und einzeln vakuumiert zur Weiterverarbeitung zu uns, ähnlich dem brasilianischen Rindfleisch", heißt es neben unappetitlichen Bildern, die Tierleiber zeigen.

Angeblich, so schreibt der 28-jährige Hohenlimburger über seine Hundemetzgerei, die neben "Hunde-Käse-Krainer" und "Wiener Hundeecken" auch Rostpezialitäten zum Beginn der Grillsaison anbieten will, seien Handelsbeschränkungen mit Nordkorea ebenso weggefallen wie der § 34 des Lebensmittelgesetzes von 1986, welches nahezu 20 Jahre lang den Handel mit Hundefleisch in Deutschland verbat. "Alles Quatsch", so Dr. Jürgen Hild, der als Amtsleiter des Chemischen Untersuchungsamtes der Stadt auch für Lebensmittel zuständig ist, auf Anfrage der WR. "Der genannte Paragraph hat mit dem Sachverhalt überhaupt nichts zu tun." Dr. Hild ließ keinen Zweifel daran, dass das Schlachten und Verzehren von Hundefleisch nach wie vor verboten ist. Das gelte auch für Katzen und Ziervögel. "Das muss sich wohl um einen Karnevalsscherz handeln."

Auch wenn die Hundemetzgerei am 1. April in der Hamburger Mönckebergstraße eröffnen soll, halten Tierschützer die geschmacklose Darbietung weder für einen Karnevals- noch für einen Aprilscherz. "Mit dem Schlachten von Hunden und dem Anbieten des Fleisches in einer Metzgerei macht man keine Scherze. Das ist eine große Sauerei, die viele Tierfreunde bis ins Mark trifft. Wir haben bereits ein bundesweites Protestecho registriert", sagte gestern der Hagener Udo Ily, Mitglied des Bundesvorstandes der Tierschutzpartei. Wir werden zudem überlegen, ob wir Anzeige erstatten. Auch die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" e.V. mit Sitz in Hamburg wurde von der Hohenlimburger Hundehalterin Heidi Reichling informiert.

"Das haben bereits einige Tierschutzorganisationen getan, daher kann ich meine Seite jetzt erst recht nicht mehr vom Netz nehmen. Das würde ja bedeuten, dass ich klein beigebe", sagte Axel F. A. gestern zur Westfälischen Rundschau. Der Hohenlimburger, der die Hundfeind-Seite vor vier Wochen ins Netz stellte, nachdem er sich mehrmals über das Verhalten von Hundehaltern geärgert hatte, fühlt sich seither verfolgt und bedroht. "Vor 14 Tagen kam mir die Idee mit der Metzgerei. Seither komme ich nicht mehr zur Ruhe. Dabei wird doch überaus deutlich gemacht, dass es sich um einen Scherz handelt. Wer würde denn auf Hamburgs nobelster Einkaufsstraße eine Hundemetzgerei mit Hundevollschlachtfleisch, Hundehalb- schlachtfleisch und Suppenhunden eröffnen?"

Der 28-Jährige, der seiner Ansicht nach weder zu Gewalt oder Hass gegen Hunde aufruft, sieht seine Aktion mittlerweile eher als "gesellschaftliches Experiment". "An den krassen Reaktionen der angeblichen Tierfreunde wird für mich mal wieder deutlich, wie intolerant die Hundehalter sind."

Text: https://kampfschmuser.de/t/hundemetzger-schockiert-die-tierschuetzer.34919/

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