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Free Account, Rott am Inn /Bayern

über-zeichnet?

Um den nachfolgenden Generationen (... und uns...) weiter ein Leben zu ermöglichen bedarf es einer fundamentalen Neuausrichtung.
Es zeigt sich in der momentanen Situation wie die verschiedenen Kräfte wirken und wie schwer Wandel und neues Denken umzusetzen ist. So wird die Coronakrise zu einer Art Probelauf für die nötige Neuausrichtung, die die Klimakatastrophe von uns fordern wird.
So wie momentan auch, werden symbolische Handlungen nicht mehr ausreichen, Gewohnheiten und Annehmlichkeiten in unseren täglichen Abläufen werden unausweichliche und massive Änderungen erfahren.
Die unsäglichen Allianzen, die gerade geschmiedet werden zeigen, dass rechter Gesinnung und Realitätsleugnern (ob Corona oder Klima) der Wille (oder die Fähigkeit) fehlt, im Blick nach Vorne, Konzepte und Umgangsformen zu denken, die die neuen Wirklichkeiten mit einbeziehen. Mit allen Mitteln zu versuchen an Vergangenem festzuhalten ist kein funktionierendes Zukunftskonzept.
Zugegeben ist der Blick in die Zukunft immer abstrakt, voll ungeklärter Faktoren, übersät mit Stolperfallen und nicht frei von Irrwegen – kurz: wohl kaum etwas ist so ungewiss wie eine Zukunft die neu erlebbar gemacht werden muss. Das beinhaltet auch, dass wir vermeintlich nicht mehr sicher sein können da wir vieles bisher Erlernte und Genossene, weitgehend und bedingungslos, verlassen werden müssen.
Wir werden die Sicherheit verlieren richtig zu denken und zu handeln, Irrungen zu erkennen, Freund und Feind unterscheiden zu können, Ziele zu erreichen, mit Gleichgesinnten eine Mehrheit zu haben oder in einer Minderheit immerhin für das Gute zu kämpfen aber dadurch vielleicht auch merken, dass es diese Sicherheiten nie gab.
Wir sollten uns vermutlich auch den großen humanistischen Errungenschaften verstärkt wieder bewusst werden, sie ggf. neu formulieren und uns darüber, beizeiten und umfänglich, gesellschaftlich verständigen um auch die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen zu bewältigen. Mit diesen Zielen als Horizont und Leitfaden ließen sich sicherlich unterschiedliche Meinungen, Vorgehensweisen und Ziele zivilisierter diskutieren und definieren, um die neuen Anforderungen zu bewältigen.
Wir werden nicht wie die Kindern am Anfang stehen, wir haben Erfahrung, aber wir werden unsere Gewohnheiten, mehr denn je, als Vergangenes begreifen müssen.
Und wir werden wie die Kinder am Anfang stehen, wenn wir bereit zu lernen sind uns zu vertrauen und uns zutrauen mit Neugier und Wohlwollen Anderes zu akzeptieren.
Und wir werden wie die Kinder am Anfang stehen, wenn wir mit Kreativität und Flexibilität Neues ausprobieren.



Comentarios 1

  • anatolisches Glühwürmchen 09/11/2020 23:26

    Lieber Pepe, 
    vielen Dank für Bild und Text. 
    Es ist an der Zeit zu begreifen, dass wir die Geschichten, die wir uns erzählen und an die wir glauben nur Geschichten von der Welt sind. 
    Die Geschichte und der Glaube, dass Geld uns glücklich macht, 
    dass Konsum Wohl-Stand bedeutet,
    dass ausschließlich Konkurrenz und das Gewinner-Verlierer-Spiel zu Höchstleistungen beflügelt,
    dass Noch-Mehr und Immer-Schneller Fortschritt ist. 
    Gute Geschichten werden immer wieder umgeschrieben und neu erzählt, ergänzt und umgedeutet. Sie leben vom Erzählen und Zuhören, vom Nachfragen und Weiterspinnen, von Zuspruch und Widerspruch, von Ideen, Sehnsucht und Neugier. 
    Nicht zuletzt sind die Geschichten, die wir uns erzählen und an die wir glauben, die Wurzel unseres Handelns. 
    Herzliche Grüße, Ana