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Was bleibt? ... nach der Katastrophe

Was bleibt? ... nach der Katastrophe

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HoSt


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Was bleibt? ... nach der Katastrophe

Ich war als Helfer im heftig von der Überflutung getroffenen Rech im Ahrtal. Die Emotionen und Eindrücke zu beschreiben, ist der Platz hier nicht ausreichend. Aber nur wenige hundert Meter abseits der triebigen Aufräumarbeiten, in einer Art Niemandsland, weil dafür noch keinerlei Priorität gestetzt ist, weitgehend abgeschnitten, da ist eine gespenstische Stille der Zerstörung im Kontrast zur Schönheit der Landschaft und ihrer prägenden Objekte.
Den einsam stehenden Stuhl im vernichteten Umfeld symbolisiere ich mit der Leere und Ratlosigkeit, dem Verlust und doch der Standhaftigkeit für einen Neubeginn. Der Stuhl wurde hinweggespült aber er blieb auf den Beinen. Er hat überlebt.
Da ich natürlich keine Kamera dabei hatte musste das Handy genügen.

Comentarios 2

  • Maifeldblende 25/07/2021 19:38

    ... für die Betroffenen eine totale Katastrophe ... unbegreifliche Leere und Trauer.
    Danke für das Foto ... ich bin einfach sprachlos und Gedenke der Toten.
    Gruß
    Harald
    • HoSt 27/07/2021 17:10

      Danke Harald für deine Worte, die direkt in die betroffenen Regionen weitergereicht werden könnten.
      Es ist in vielerlei Hinsicht eine bizarre Situation. Es gibt in diesen drastischen Szenerien unzählige fotographische Motive, meist geprägt von krassen Gegensätzen.
      So erlebte ich es morgens, dass sich eine Entenfamilie in aller Ruhe in einem der vollgelaufenen Schuttkrater tummelte. Ruhe und neues Leben inmitten der totalen Zerstörung. 
      Oder die einsame erhaltene Hauswand, die aus der Innenperspektive zu betrachten war und wo die Blumenvase noch auf dem Fensterbrett stand.
      Es verbietet sich für mich jedoch solchen Motiven nachzugehen, wenn kein Reportagezweck dahinter steckt. Die unmittelbare Hilfe ist wichtiger, ja elementar.
      VG Holger