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01 | f o t o g r a f i e . u n d . w a h r n e h m u n g

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[ o p t i c a l . i l l u s i o n ]



Die fovea centralis oder der gelbe Fleck des Auges ist ein sehr wichtiges Faktum für das Studium der Gesichtswahrnehmung und der bildenden Kunst. Obwohl der Gesichtswinkel beider Augen mehr als 180 Grad horizontal und 120 Grad vertikal beträgt, ist das Feld deutlicher Wahrnehmung nur ein Bruchteil dieses Winkels, was man an sich selbst leicht beobachten kann. Daß allein der gelbe Fleck die deutliche Wahrnehmung ermöglicht, rührt daher, daß er von den anderen Teilen der Retina sich anatomisch unterscheidet. [... ]
Schließlich stellt er [Helmholtz] fest: "Den Blick auf ein Objekt hinwenden heißt: das Auge so zu stellen, daß das Bild jenes Objektes sich auf der Stelle des deutlichsten Sehens abbildet. Dies nennen wir auch direktes Sehen, indirektes dagegen, wenn wir mit den seitlichen Teilen der Netzhaut sehen." Weiter sagt er: "Was uns interessiert, blicken wir an und sehen es scharf; was wir nicht scharf sehen, interessiert uns auch der Regel nach in dem Augenblick nicht, wir beachten es nicht und bemerken nicht die Undeutlichkeit des Bildes."
Wir haben so gezeigt, warum die menschlichen Augen die Natur nicht genauso sehen, wie sie ist, sondern eine Anzahl von Zeichen sehen, die die Natur darstellen, Zeichen, an die die Augen sich gewöhnt haben und die wir aus Gewohnheit die Natur selbst nennen.



Peter Henry Emerson, Die Gesetze der optischen Wahrnehmung und die Kunstregeln, die sich daraus ableiten lassen, 1889
: aus Texte zur Theorie der Fotografie
Reclam | ISBN 978-3-15-018708-1



[ Y o L a T e n g o | D a m a g e ]
http://www.youtube.com/watch?v=iREX_SzhHu8

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