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Fritzla


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Auf der Walz...

mit ca. 15 Bundesbrüdern beim Erwandern der Fränkischen Schweiz in vollem Couleur (Mütze) und Band (um die Brust) sowie Bierzipfel mit Signum der Studentenverbindung und Datum der sog. Burschung, d.h. Aufnahme in die Verbindung , an der langen Hose.
Bei offiziellen Veranstaltungen war es Pflicht, stets in vollem Couleur zu erscheinen.
Wir sind eine nicht-schlagende Studentenverbindung mit christlichem Bekenntnis und dem Motto: "Di' henos panta", griech., d.h..
"Durch einen ( Jesus Christus) alles.

Wir hatten die Prinzipien der Mäßigkeit und der Keuschheit zu befolgen.

Wer sich betrank oder wie betrunken benahm, wurde mit zeitweisem
Ausschluss aus dem Bund bestraft.

Geschlechtsverkehr vor der Ehe, selbst mit der Verlobten, wurde vor dem Ehrengericht verhandelt und mit Ausschluss aus dem Bund bestraft.
Dieses unkeusche Verhalten unterlag dem Prinzip der sog, Sebstanzeige.

Wir hatten ein eigenes Haus in zahlreichen Universitätsstädten und konnten uns dort begegnen, und von einem eigenen Hausdiener bedienen lassen. Mittagessen wurde grundsätzlich an weiß gedeckten Tischen eingenommen.
Wer gekleckert hatte, musste die Stelle, je nach Große, mit der entsprechenden Geldmünze oder -schein abdecken.
Wir hatten einen guten Zusammenhalt und gewannen dort Freunde fürs
Leben.
Unsere "alten Herrn" , d.h. die ehemaligen Studenten, die Philister, sind zumeist Pfarrer, aber auch Ärzte und Juristen sind darunter.

Couleurdame 2
Couleurdame 2
Fritzla

Comentarios 14

  • Jörg-C 09/02/2009 13:20

    Klaus, das waren auch meine Gedanken. Bedauernswert genug, dass Außenstehende zuweilen mit Halbwahrheiten um sich werfen. Schade, dass man so etwas auch unter Korporierten findet.

    Übrigens sind die Regeln beim Wingolf (wie auch bei den katholischen Pendents) lange nicht mehr so, wie das eingangs beschreiben wurde. Temora mutantur... und das ist gut so!

    Dennoch ein nettes Bild, das mich an meine eigene Zeit als Corpsstudent erinnert.

    Beste Grüße,
    Jörg
  • Biella 13/01/2009 16:53

    Nettes Bild! Verbindest sicher viele schöne Erinnerungen mit dieser Zeit.

    Wirklich schade ist nur, wie Du meinst, Dich gegen andere Korporationen abgrenzen zu müssen, und dabei dieselben "Halbwahrheiten" zB über die "schlagenden" verbreitest wie die meisten. Wäre es nicht besser, man würde sich als Korporierte akzeptieren?

    Es heisst übrigens Burschenschafter (ohne L) und die Wunden schlägt man sich auch nicht zum Spaß ins Gesicht...

    VG

    Klaus
  • Greifenklau 08/01/2009 13:10

    Der Wingolf war es wohl, der zwei seiner Bundesbrüder hier verewigt sieht.
    Ein wirklich schönes Bild, was für dich wohl voller Erinnerungen steckt.
    Du schreibst das die „anderen“ mit Degen auf einander los gingen, das ist in sofern nicht ganz richtig, da es Schläger genannte Rapiere sind, mit denen nach strengen Regeln gefochten wird.
  • Fritzla 22/04/2007 22:55

    Nett, dass Du das sagst, I V Y, denn wenn man ein Echo hat für seine Rufe, dann versucht man es immer wieder mal.
    Und es ist noch viel aufzuarbeien aus den alten Schubladen.
    Danke für Deine Anmerkung und liebe Grüße, Fritzl
  • Ivonne Harenburg 22/04/2007 22:50

    Fritzl, das ist ja herrlich
    ich mag solche alten Bilder und auch die
    Geschichten drumherum
    manchmal geheimnisvoll, manchmal zu Schmunzeln
    manchmal sehr zum Nachdenken geeignet

    LG Ivy
  • Fritzla 21/04/2007 12:44

    Hi, E L L E N,
    ja, wenn man diese älteren Erinnerungfotos aus der Schublade holt, kommen die alten Geschehnisse und Ereignisse mit den Kameraden wieder hoch.
    Ich finde es cool, dass es für Dich interessant ist und nachvollziehbar.
    Warst Du etwa auch Couleurdame, Ellen!?
    LG Fritzl
  • Fritzla 21/04/2007 12:40

    Doch, H A N N E L O R E, das hast Du vollkommen richtig eingeschätzt.
    Wir unterscheiden uns von den anderen Studentenverbindungen rein äußerlich schon dadurch, dass wir "nicht schlagend" waren.
    Die übrigen hatten die sog. Mensur.
    Das heißt, auf dem Paukboden, wo geübt wurde, ging man mit dem Degen aufeinander los uind war stolz, eine Wunde im Gesicht zu bekommen.
    Die übrigen Teile, Augen etc. waren abgedeckt.

    Aus unserem christlichen Prinzip heraus lehnten wir das Schlagen ab.
    Wir passten nicht zur allgemeinen Einschätzung der übrigen Burschenschaftler.
    Bei uns waren hauptsächlich Theologiestudenten als Bundesbrüder, also spätere Pfarrer u.ä.
    LG Fritzl


  • Hannelore Walter 21/04/2007 10:10

    Hallo Fritzl,
    die Regeln Eurer Burschenschaft stehen da ja in krassem Gegensatz zu den meisten studentischen Verbindungen. Sehr interessante Info zum Erinnerungsfoto.
    LG Hannelore
  • Fritzla 21/04/2007 1:05

    Hi, H O L G E R,
    da dank ich Dir vielmals, dass es Dir auch gefällt, die zwei Burschen vor dem Fachwerkhaus in der Fränkiscxhen Schweiz.
    LG Fritzl
  • Fritzla 21/04/2007 1:03

    Schön, dass es Dir gefällt, Helmut.
    Sicherlich auch deshalb, weil Du ähnliche Prinzipien an Dir erfahren musstest!
    Na ja, jedenfalls haben die Prinzipien mich vor manchem Fehltritt in jeder Zeit bewahrt lieber
    H E L M U T!
    LG Fritzl
  • HW. 21/04/2007 1:02

    Kann ich mich dem Helmut nur anschließen!
    VG Holger
  • Helmut - Winkel 21/04/2007 0:59

    Ein herrlich, köstliches Foto mit einer sehr ausführlichen und höchst interessanten Schilderung von Dir. Ich kann das alles im großen, ganzen durchaus nachvollziehen, Fritzl.
    LG Helmut
  • Fritzla 21/04/2007 0:53

    Hi, O T M A R,
    ja, einigen war es zu streng. Sie konnten aber nach einer Probezeit wieder raus.
    Du warst, lieber Otmar, sicherlich einige Jähre später beim Studium als ich und in dieser Zeit kann sich manches geändert haben. Pro oder Contra.
    Andererseits spricht manches für manche, das kommt auf den Charakter des einzelnen an.
    Das christlich begründete Mäßigkeitsprinzip, ernst genommen, könnte vielleicht eine Hilfe gegen das Flat-Rate-Saufen sein.
    Und das Keuschheitsgebot zu beachten, kann einen Studenten vor finanziellem Schaden bewahren.
    Man braucht gar nicht so sehr lange zurückzudenken, da war es selbstverständlich, dass vor der Ehe nichts lief. Boxerregeln: Gürtellinie.
    Und breitet sich nicht in den USA diese "Virgin" - Bewegung aus, deren Anhänger dem vorehelichen Geschlechtsverkehr abschwören und die als Jungfrau, nicht nur als junge Frau, Hochzeit halten mögen.

    Freilich, stimme ich mit Dir überein, dies sind heutzutage doch Privatsachen und gehen häufig zu weit, wenn sie öffentlich abgehandelt werden..
    Besten Dank für Deine Anmerkung und lG Fritzl
  • Otmar Sonntag 21/04/2007 0:37

    Tolles Erinnerungsfoto und eine irre interessante Beschreibung, auch wenn mir persönlich diese "Regeln" doch sehr gegen den Strich gegangen wären zu meiner Studienzeit:-)
    Prima Präsentation!