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Die Nebel um Rho Ophiuchi und Antares

Die Nebel um Rho Ophiuchi und Antares

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Axel Martin


Free Account, Mülheim-Ruhr

Die Nebel um Rho Ophiuchi und Antares

Die Himmelsregion in der Nähe der Sterne Antatres und Rho Ophiuchi wird von zahlreichen Reflektions- und Emissionsnebeln, sowie einigen stark struk-turierten Dunkelwolken dominiert. Zudem finden sich hier auch noch die Kugelsternhaufen M 4 (NGC 6121) und M 80.
Farblich wird das nebenstehede Bild durch zwei Reflektionsnebel dominiert: Dem blauen, den Stern Rho Ophiuchi umgebenden Reflektionsnebel IC 4604 und dem gelblichen IC 4606, der das Licht von Antares reflektiert.
Der schwache rote Emissionsnebel südlich von Antares ist der den Stern Tau Scorpii umgebende Nebel LBN 1102-3. Die beiden auffälligen schlauchförmigen Dunkelwolken tragen die Bezeichnungen B 44 und B 45.
Aufgrund seiner relativen Nähe von "nur" ca. 6000 Lj ist M 4 (NGC 6121) der viertgrößte von der Erde aus sichtbare Kugelsternhaufen. Mit etwa 140000 Einzelsternen zählt er jedoch, trotz seines großen scheinbaren Durchmessers, zu den eher kleinen Kugelsternhaufen. Untersuchungen haben gezeigt, dass M 4 ist ein sehr altes Objekt ist. Viele der sonnenähnlichen Sterne haben sich bereits über das Stadium eines roten Riesen zu weißen Zwergen entwickelt, so dass man von einem Alter von ca. 14 Mrd. Jahren ausgeht.
Im Vergleich zu seinem Nachbarn ist der Kugelsternhaufen NGC 6144 deutlich stärker zum Zentrum hin konzentriert. Aufgrund seiner wesentlich größeren Entfernung von ca. 27500 Lj erscheint er zudem unter einem kleineren Winkeldurchmesser.
Mit mehr als 15 Sonnenmassen und einem Durchmesser von fast einer Mrd. Kilometern zählt Antares (in der Bildmitte unten), der Hauptstern des Sternbildes Skorpion zu den Riesensternen. Das gelbliche Licht des in einer Entfernung von ca. 600 Lj stehenden Sterns wird von dem ihn umgebenden Nebel IC 4606 reflektiert.
Der den Stern 22 Scorpi (Bildmitte) umgebende blaue Reflektionsnebel IC 4605 liegt mit einer Entfernung von ca. 400 Lj räumlich vor IC 4606.

Aufnahmedaten:

Ort: Rooisand Desert Ranch / Namibia
Kamera: Canon EOS 350D modifiziert mit Baader ACF-Filter
Optik: Sigma 300mm/2,8 EX APO HSM (abgeblendet auf Blende 5,6)
Belichtung: 8x900s (Gesamtbelichtung: 120min) bei ISO 800 mit internem Dunkelbildabzug
Aufnahmedatum: 5.6.2008
Nachführung mit ALCcd 5 Autoguider bei f=600mm auf Vixen Sphinx-Montierung
Fokussierung, sowie Steuerung von Aufnahme- und Nachführkamera mit MaxIm DL + DSRL
Das Bild entstand in Zusammenarbeit mit Andreas Böker

Bearbeitung:

Stacking mit DeepSkyStacker im Modus "Median Kappa-Sigma Clipping"
Weitere Bearbeitung mit Photoshop CS3:
- Aufsplittung in Luminanz und Farbkanal
- Helligkeitsanpassung beider Kanäle
- Entrauschen des Farbkanals
- manueller Weißabgleich am Himmelshintergrund
- Luminanz mit "Rauschen reduzieren" geglättet
- Schärfung des Luminazkanals
- LRGB-Komposit

Comentarios 5

  • Bernhard F. 21/12/2008 2:46

    danke dir für die ausführliche antwort.
    bin wieder schlauer...;-)
    vg bernhard
  • Mayr Bernd 20/12/2008 19:00

    Hallo Axel,
    gut geworden die Aufnahme und auch die Verarbeitung ist sehr gut.
    LG
    Bernhard
  • Axel Martin 20/12/2008 9:20

    Hallo Bernhard,

    na ja, so "genau" muss die Nachführung bei einer 350D bei 300mm Brennweite nun auch wieder nicht sein: ein Pixel deckt schließlich "gigantische" 11 Bogensekunden am Himmel ab! Der Autoguider schafft bei 600mm Nachführbrennweite laut MaxIm eine minimale Genauigkeit von +/- 2 Bogensekunden ... bei den meisten Aufnahmen war sie mit +/- 1 Bogensekunden jedoch deutlich besser. Es ist also noch einiges an Potenzial für längere Brennweiten in der verwendeten Sphinx-Montierung vorhanden - vielleicht beim nächsten Mal das 300er-Tele mit 2x-Konverter?

    Tja, das 300/2,8 von Sigma ist so 'ne Sache. Wir haben im Bekanntenkreis zwei von der Sorte und vor den Astrourlauben haben wir zu Hause im Garten mit beiden natürlich Tests gemacht: Die grünen Reflexe bei hellen Punktlichtquellen (im Bild sehr deutlich bei Antares, aber auch bei Rho Ophiuchi und 22 Scorpii sichtbar) sind schon nervig. Das Abblenden auf Blende 5,6 ist leider nötig, das ansonsten neben einer deutlichen Vignettierung auch Bildfehler wie z.B. sphärische Aberrartion in den Bildecken sichtbar werden. Die Serienstreuung ist bei den beiden getesteten Optiken deutlich, aber nicht dramatisch - das hier verwendete Objektiv hat dabei minimal kleine Sternpunkte erzeugt. Fazit: Das 300/2,8 von Canon ist nach Bildern die ich im Netz gefunden habe sicherlich besser (evtl. bereits bei voller Öffnung, ansonsten aber auf jeden Fall bei Blende 4 nutzbar) - ob dass den mehr als doppelten Preis wert ist, muss dann jeder selbst entscheiden ... mir war es das (zumindest als ich mein Objektiv vor jetzt fast fünf Jahren gekauft habe) nicht! :-)

    Zu dem roten Nebel "links unten" im Bild: Der ist echt! Das ist der im Text genannte Nebel "LBN 1102-3" um Tau Scorpii (der außerhalb des Bildfeldes liegt). Das "Verstärkerglühen" der EOS wird ja durch die verwendeten (internen) Dunkelbilder komplett eliminiert.

    Viele Grüße,
    Axel
  • Bernhard F. 20/12/2008 0:31

    habe was vergessen zu fragen, die farbe unten links, kommt vom "verstärkerglühen" also kameraintern ? oder befindet sich hier ein h alpha gebiet.
    vg bernhard
  • Bernhard F. 20/12/2008 0:29

    eine ganz hervorragende aufnahmeserie wieder,
    wobei dies mein liebling ist.
    sehr stark, wie du die dunkelbereiche abgebildet hast, aber bei solchen BZ s muss deine nachführung schon einiges leisten, auch wenns nur 300mm sind. wobei wir beim nächsten punkt wären, dein sigma hat doch eine wie ich finde erstaunliche abbildungsleistung.
    rundum alle sehr gut.
    vg bernhard