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Gefüllte Tulpen

[21. Tulpenfest im Holländischen Viertel, Potsdam • 22. April 2023 • unbearbeitetes Foto]

Tulpen stammen überwiegend aus Mittelasien und gehören zu den Liliengewächsen.
Demnach ist die natürliche Blütenform eher sternförmig; die vertraute Kelchform ist angezüchtet.
Auch gefüllte Tulpen sind Zuchtsorten, die es bereits Anfang des 17. Jahrhunderts gab.

Das Zentrum kultivierter Artenvielfalt lag im 15. Jh. in Persien und im Osmanischen Reich.
Tulpen wurden bis zuletzt massenhaft in den Gärten des türkischen Sultans angepflanzt.

Holländische Handelsorganisationen erkannten schnell den Wert der dekorativen Blumen.
Sie entwickelten im 16. Jh. ein Geschäftsmodell: Zucht und Vermarktung von Tulpenzwiebeln.
Tulpenzwiebeln waren plötzlich nicht nur Handelsware, sondern wurden zu einer eigenen Börsenwährung.

Aber wie alle überbewerteten Spekulationsfelder platzte auch die "Tulpenmanie"-Blase:
am 5. Februar 1637 – zwei Tage nach dem Auktions-Rekordpreis von 5200 Gulden für eine einzige Zwiebel!
Das entsprach einem Gegenwert von – jeweils gemästeten – 40 Ochsen oder 170 Schweinen.

Die Händler und Züchter traf es hart, aber ihr Reichtum wirkte wie ein soziales Netz.
Überhaupt war damals das Pro-Kopf-Vermögen der Holländer das höchste der Welt.
Diesem "Goldenen Zeitalter" verdanken die holländischen Städte ihr schönes historisches Erscheinungsbild.

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