Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Inschrift des Reiterdenkmals

Am 27. Januar 1912 wurde in Windhoek, der Hauptstadt der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, das Reiterdenkmal (auch Südwesten-Reiter genannt) des Berliner Bildhauers Adolf Kürle eingeweiht. 2009 wurde das Denkmal nach vielen Protesten umgesetzt, im Dezember 2013 wurde es endgültig demontiert. Es steht jetzt im Innenhof der Alten Feste, die heute das Nationalmuseum beherbergt. Das Monument ist aus der Zeit gefallen. Es erzählt weniger als die halbe Wahrheit. In der Inschrift am Sockel werden nur die deutschen Verluste aufgezählt. Vom Völkermord an den Herero und Nama mit 50-70.000 Toten wird nichts berichtet. Erst am 10. Juli 2015 wurden die Ereignisse vom deutschen Auswärtigen Amt erstmals als Völkermord bezeichnet.

Inschrift auf dem Sockel des Reiterdenkmals: „Zum ehrenden Angedenken an die tapferen deutschen Krieger, welche fuer Kaiser und Reich zur Errettung und Erhaltung dieses Landes waehrend des Herero- und Hottentottenaufstandes 1903 bis 1907 und waehrend der Kalahari-Expedition 1908 ihr Leben liessen. Zum ehrenden Angedenken auch an die deutschen Buerger, welche den Eingeborenen im Aufstande zum Opfer fielen. Gefallen, verschollen, verunglueckt, ihren Wunden erlegen und an Krankheiten gestorben, von der Schutztruppe: Offiziere 100, Unteroffiziere 254, Reiter 1180, von der Marine: Offiziere 7, Unteroffiziere 13, Mannschaften 72, Im Aufstande erschlagen: Maenner 119, Frauen 4, Kinder 1".

Scan vom Dia

Comentarios 1

  • heldsigurd 30/04/2018 14:03

    Der Völkermord an den Herrero ist schlimm und heftig zu verurteilen. Die kolonialen Untaten der anderen Kolonialmächte sind es aber auch.